Oberhausen. „Oberhausen vernachlässigt die schönsten Stellen in der Innenstadt“, meinen wir – und bewiesen dies mit vielen Bildern. Die Bürger reagierten.

Das Schicksal der Oberhausener Innenstadt bewegt immer noch sehr, sehr viel Oberhausener. Unser Bericht „Stadt vernachlässigt schönste Stellen“ über den markanten Friedensplatz und Teilen der Marktstraße mit vielen Bildern hässlicher Stellen hat viele Leserinnen und Leser veranlasst, uns ihre Meinungen und Beobachtungen über Facebook, per Mail, unter dem Online-Artikel oder am Telefon kundzutun.

Wenn Pöller einmal schief sind, dann bleiben sie das meist auch für lange Zeit in der Oberhausener Innenstadt.
Wenn Pöller einmal schief sind, dann bleiben sie das meist auch für lange Zeit in der Oberhausener Innenstadt. © Funke Foto Services | Martin Möller

Man hat den Eindruck: So sehr viele Oberhausener ihre Heimatstadt lieben, so sehr sie auch die eine oder andere Investition in die Alte Mitte von Oberhausen (Jobcenter mit Dachgarten, Hotel Ana im früheren Kaufhof) würdigen, so traurig sind sie darüber, dass ihre City zu häufig einen verkommenen Eindruck macht. Im folgenden Auszüge aus den Meinungsäußerungen von Bürgern:

„Es sind doch nicht nur die schönsten Stellen im Stadtgebiet, die vernachlässigt werden. Tatsächlich ist doch das gesamte Aussehen der Innenstadt desolat. Man kann doch langgehen wo man will, überall liegt Dreck und Müll rum und das stellenweise wochenlang! Wir waren in den letzten Monaten in so ziemlich allen Ruhrgebietsstädten von Dortmund bis Moers unterwegs – was Oberhausen betrifft werden alle von Oberhausen weit übertroffen. Leider nur in negativer Hinsicht. Dies bezieht sich hauptsächlich auf die Sauberkeit, aber auch auf das Ambiente. Wenn wir bei diesen sommerlichen Temperaturen einen gemütlichen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen oder einem Eisbecher genießen wollen, kommt uns als Oberhausener Bürger jede andere Stadt in den Sinn, nur nicht Oberhausen! In der Hoffnung, dass sich doch mal etwas verbessern sollte, verbleibe ich.“ Herfried Zimmer

Holzbänke auf dem Friedensplatz in Oberhausen.
Holzbänke auf dem Friedensplatz in Oberhausen. © Funke Foto Services | Martin Möller

„Das sieht ja schlimm aus. Wer ist dafür zuständig? Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO), städtsche Ämter? Es wäre schön zu erfahren, ob die Beseitigung der im Artikel gezeigten und angegebenen Schäden bzw. die Erledigung der Aufgaben nicht vorgesehen ist oder ob hier jemand ,seinen Job’ nicht macht. In beiden Fällen bestünde jedenfalls Handlungsbedarf.“ Ruhr2233aap

„Danke für den Artikel. Ich erinnerte mich noch gut an die Zeit, in den 60er und 70er Jahren. Der Friedensplatz war damals super gepflegt! Mit Blumen bepflanzt, passend zu den Jahreszeiten, in heißen Sommern sprangen Kinder zum Abkühlen in den Brunnen. Es ist eine Schande, wie unsere Stadt verdreckt – beispielsweise auch der Wappenplatz in Osterfeld. Fast jeden frühen Morgen reinigt die WBO den Platz, da er vollgemüllt wird am Abend vorher. Vom Hauptbahnhof und dem Sterkrader Bahnhof ganz zu schweigen!“ Gaby Janßen

Zu viele Bereiche in der Innenstadt sehen ungeplfegt aus: Hier vertrocknete Pflanzen am Altmarkt.
Zu viele Bereiche in der Innenstadt sehen ungeplfegt aus: Hier vertrocknete Pflanzen am Altmarkt. © Funker Foto Services | Martin Möller

„Warum schreiben Sie überhaupt noch darüber? Vor 40 Jahren bin ich zugezogen, vor 20 Jahren hätte ich wieder wegziehen sollen. Ein schönes Sterkrade gibt es auch schon lange nicht mehr.“ Wolfgang Klömmer

„Da ist in Oberhausen nichts mehr zu retten. Wenn ich schon die Gehwege anschaue, weiß ich, wieviel Wert Oberhausen seiner Stadt schenkt. Wenn ich an den Niederrhein, nach Ostfriesland oder nach Bayern fahre, ist alles schon gepflegt. Kommt man nach Oberhausen oder in den Pott, ist vieles nur noch ungepflegt und dreckig. Echt schade. Das ist kein schönes Bild für Gäste.“ Martin Kienemund

„Ja, das ist traurig. Als hier geborene Bürgerin ist es schmerzlich, mitanzusehen, wie hier alles vernachlässigt wird.“ Bianca Schäfer

„Tja, die Stadt Oberhausen haut lieber das Geld für überflüssige Dinge hinaus, wie etwa die großen digitalen Infotafeln, um Bürgern anzuzeigen, wie lange sie noch zum Centro benötigen. Das ist unnötiger Mist.“ Helga Hornbach

Beschädigt und beschmiert ist der Stromkasten an der Poststraße in Oberhausen – in der Nähe des Hauptbahnhofs und des Friedensplatzes.
Beschädigt und beschmiert ist der Stromkasten an der Poststraße in Oberhausen – in der Nähe des Hauptbahnhofs und des Friedensplatzes. © Funker Foto Services | Martin Möller

„Schön is dat nich! So viele Straßen und Ecken sind verdreckt, Einkaufstraßen ungepflegt und unansehnlich. Hässlich. Vielleicht im Norden weniger. Wenn ich mal „nett bummeln“ möchte, fahre ich beispielsweise nach Münster oder zu unseren holländischen Nachbarn. Sauber, gepflegt, nett und adrett – und nicht jedes zweite Geschäft ein Handy-Laden. Hübsche Cafés und Restaurants, die Leute nett und entspannt.“ Anette Friedhoff

„Die Innenstadt muss komplett aufgehübscht werden. Zum Hauptbahnhof und dessen Umfeld schrieb ich mal jemanden diesen Satz, als ich aus Leipzig wieder hier ankam: ,Käme ich als Tourist per Zug nach Oberhausen und aus dem Hauptbahnhof raus, ich würde den nächsten Zug Richtung Heimat nehmen.’“ Holger Tetzlaff

„Alles, außer natürlich das Centro und das Gelände drumherum, wird in Oberhausen stark vernachlässigt. Wenn ich mir nur die Lindnerstraße vor dem Stadion anschaue, ist das ein Armutszeugnis für Oberhausen.“ David Evers

„Für eine Verbesserung der Situation benötigt man Geld. Geld, das die Stadt nicht hat, da hier mehr für Sozialleistungen ausgegeben, als Geld eingenommen wird. Oberhausen ist kein El Dorado für Unternehmen, da sie aufgrund der geringen Kaufkraft ihre Dienstleistungen nicht absetzen können. Und so beginnt die Abwärtsspirale. Nein. Oberhausen wurde in den letzten 20 Jahren massiv herabgewirtschaftet. Und das Stadtbild ist ein Spiegelbild davon. Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich von hier wegziehen.“ Onur Kas

„Straßenreinigung wäre ein guter Anfang. Es sieht überall fürchterlich aus. Kaum ein Gehweg ist noch ordentlich und gut nutzbar.“ Andreas Muth

„Am besten sollte jeder bei sich selbst anfangen und aufhören, alles auf dem Boden zu werfen. Und es sollte sich mal jeder bücken, wenn er Müll auf dem Gehweg sieht, dann würde es an manchen Stellen auch schon anders aussehen. Dafür braucht man keine Gelder der Stadt, die das Geld woanders einsetzen könnte.“ Bianca Raben