Oberhausen. Ausgebaute Radwege und eine attraktivere Innenstadt: Diese Veränderungen wünschen sich Oberhausener von der neuen Landesregierung.

Der Wahlkampf in ganz NRW und Oberhausen geht in die heiße Phase, nur noch wenige Tage dauert es bis zur Landtagswahl am 15. Mai 2022. Die Versprechen der Parteien und Politiker sind groß: So möchte die CDU unter anderem die innere Sicherheit verbessern, indem mehr Polizisten eingestellt werden sollen, die Grünen ihrerseits wollen ein kostenloses Nahverkehrs-Ticket für Minderjährige einführen. Doch welche Themen sind den Wählern in Oberhausen besonders wichtig und welche konkreten Veränderungen erhoffen sie sich von der neuen Landesregierung für ihre Stadt?

Geregelter Verkehrsfluss, ausgebaute Radwege für Oberhausen

Carsten Hinz wünscht sich eine verbesserte Verkehrssituation an der Mülheimer Straße.
Carsten Hinz wünscht sich eine verbesserte Verkehrssituation an der Mülheimer Straße. © FUNKE Foto Services | Andrea Zaschka

Carsten Hinz, Lokführer aus Oberhausen, hofft auf eine verbesserte Verkehrssituation in der Stadt: „Ich würde mich freuen, wenn die neue Landesregierung endlich etwas gegen den unkalkulierbaren und teils wirklich gefährlichen Verkehr auf der Mülheimer Straße unternimmt. Ein geregelter Verkehrsfluss würde das Autofahren dort deutlich entspannen.“

Auch für Radfahrer sollte das Land mehr tun, wie Postbote Ernesto Berg findet. So wäre ihm wichtig, dass Fahrradwege in Oberhausen und Umgebung ausgebaut werden. „Alle reden immer davon, Kohlendioxid zu sparen, aber es wird nichts dafür getan, umweltfreundliche Alternativen wie Radfahren attraktiver zu machen. Wenn es hier vernünftige Radwege gäbe, würde ich das Auto auch mal stehenlassen.“ Einen kostenlosen Nahverkehr findet der Oberhausener „eine tolle Sache“.

Innenstadt soll attraktiver werden

Auf mehr Bänke an der Styrumer Allee hofft Silvia Gentz nach der Wahl.
Auf mehr Bänke an der Styrumer Allee hofft Silvia Gentz nach der Wahl. © FUNKE Foto Services | Andrea Zaschka

Ein weiteres Thema, das viele Oberhausener Wähler beschäftigt, sind die Mängel der Innenstadt. Silvia Gentz hat sich zwar über die neuen Blumen, Bäume und Büsche rund um die Marktstraße gefreut, aber es gebe hier noch viel Luft nach oben gebe. Man könne die Innenstadt schon mit kleinen, liebevoll gestalteten Details verschönern. „Ich fände es toll, wenn an der Styrumer Allee mehr Bänke aufgestellt werden, die zum Verweilen einladen. Gerade gibt es dort definitiv zu wenige Sitzmöglichkeiten.“

Ein Facebooknutzer kritisiert zudem, dass in der Innenstadt immer noch zu viel Müll und Dreck herumfliegt. Die Straßen müssten einfach viel häufiger als bisher gereinigt werden.

Carsten Hinz hingegen wünscht sich mehr Veranstaltungen wie beispielsweise Konzerte, die für eine belebtere Innenstadt sorgen. „Gerade wird einfach zu wenig dafür getan, die Innenstadt wieder attraktiver zu machen. Dabei wohne ich eigentlich richtig gerne hier an der Marktstraße!“

So viele Oberhausener dürfen wählen

Bei der Landtagswahl am Sonntag, 15. Mai, entscheiden knapp 147.000 Wahlberechtigte aus Oberhausen über die künftige NRW-Regierung mit.

Bei der Wahl zum 18. Landtag sind NRW-weit 13,2 Millionen Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, ihre Stimme abzugeben – aus Oberhausen kommen damit 1,1 Prozent aller Wahlberechtigten im Land.

Oberhausen ist in zwei Wahlkreise eingeteilt, sodass nach der Wahl zwei Direktkandidaten die Interessen der Oberhausener Wähler im Landtag vertreten werden.


Leser fordern: „Weniger versprechen, mehr handeln“

Was man aus dieser Wunschliste lernen kann: Die Bürger trennen typischerweise nicht, welche staatliche Ebene, Bund, Land oder Stadt, eigentlich für die verschiedenen Probleme zuständig ist, sondern verlangen, dass der Staat insgesamt seine Aufgaben so ordentlich erledigt, dass die Lebensqualität vor Ort besser wird. Denn natürlich muss die Stadtspitze dafür sorgen, dass mehr Radwege angelegt, die Straßen sauberer und die Ampeln mit grüner Welle geschaltet werden – doch dafür benötigt Oberhausen Geld, das das Land ausreichend bereitstellen muss. Die Schlüsselzuweisungen des Landes sind die wichtigste Einnahmequelle für Oberhausen.

Welcher Wunsch für die Zeit nach der Wahl jedoch am häufigsten von den Befragten genannt wird, bezieht sich nicht auf eine konkrete Maßnahme. Ernesto Berg fasst zusammen: „Die Politiker sollten vor der Wahl nicht so viel versprechen, was sie eh nicht halten können – und sich stattdessen auf wenige wichtige Themen konzentrieren und dort auch wirklich handeln!“

Ein Facebooknutzer kommentiert: „Ich wäre zufrieden, wenn die Politiker mal etwas von dem einhalten, was sie vor der Wahl versprechen!“ Zahlreiche weitere Kommentare folgen, eine Nutzerin fordert sogar ein Gesetz, durch das die Parteien ihre Wahlversprechen einhalten müssen: „Momentan können die Politiker sagen, was sie wollen, glauben tue ich absolut nichts. Schade um die Steuergelder, die in die Werbung gehen.“

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