Oberhausen. An heiteren Momenten mangelte es zuletzt. Der Fassanstich beim Spiel- und Sportwochenende in Oberhausen wirkte dagegen erfrischend kurios.
Das Sterkrader Spiel- und Sportwochenende haben sich die Besucherinnen und Besucher schmecken lassen. Nach der langen Corona-Zwangspause umlagerten sie im Oberhausener Stadtteilzentrum Imbisse und Eisstände. Für eine Kuriosität sorgte allerdings die Eröffnung am Samstagvormittag.
Vor dem Technischen Rathaus hatte Moderator Mark Merz gerade die offiziellen Reden abmoderiert und zum allseits beliebten Fassanstich übergeleitet. Doch was bei den vorherigen Ausgaben eher unter die Kategorie „Ferner liefen“ fiel, sorgte diesmal für Lacher. Denn: Selbst nach einer zweistelligen Anschlagzahl und unzähligen Korrekturversuchen floss kein Gerstensaft aus dem großen Fass.
Spiel- und Sportwochenende: Dutzende Schläge - nichts passiert
Was war passiert? Bürgermeister Manfred Flore (SPD) hatte Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) bei der Eröffnung des bekannten Stadtteilfestes vertreten. Zum immerhin 39. Mal kamen Vereine und Institutionen in der Sterkrader Innenstadt zusammen. „34 Mal stand ich entspannt daneben“, sagt Flore kurz vorher bei seinen Grußworten vor den Rathaus-Türen. „Jetzt bin ich doch etwas nervös.“
Die Freiwillige Feuerwehr stellte das Fassbier anschließend bereit. Flore schritt frohen Mutes zur Tat. Doch trotz aufmunternder Worte wollte der Gerstensaft vor den Augen der restlichen lokalen Politprominenz nicht sprudeln.
Während häufig nach zwei, drei Hammerschlägen der Eröffnungsakt schon wieder beendet ist, fing es nun erst richtig an. Schlag um Schlag. Doch außer ein paar Spritzern und einem heraus plumpsenden Zapfhahn war kein Ergebnis zu erzielen. Nach etlichen vergeblichen Versuchen servierte Flore schließlich vorgezapftes Bier vom benachbarten Bierwagen.
Spiel- und Sportwochenende: Bürgermeister nimmt es mit Humor
Fehlerhafte Handhabe kann man dem Bürgermeister und Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr allerdings nicht vorwerfen. Auch die anschließenden Korrekturversuche des Personals hatten keinen Erfolg. „Sabotage“, witterte Flore mit einem Augenzwinkern. Des Rätsels Lösung: Der Hahn war defekt. Humor ist, wenn man trotzdem zapft.
Spaß ist Flore als ehemaligen „Prinz Karneval“ nicht fremd. Noch in Funktion als Feuerwehrmann fuhr er vor einigen Jahren bei einer Eröffnung des Spiel- und Sportwochenendes mit dem damaligen Oberbürgermeister Burkhard Drescher (SPD) eine ausgefahrene Feuerwehrleiter empor.
Drescher, die Höhe war ihm nicht geheuer, flüstere Flore mehrfach ein „Nicht so hoch, nicht so hoch“ herüber. Das Problem: Das Mikrofon blieb eingeschaltet. Die Besucher am Boden hatten ihre Freude.