Oberhausen. Weibliche Kriegsflüchtlinge laufen Gefahr, zum Opfer von Übergriffen und Zwangsprostitution zu werden. Ein Hilfsverein macht darauf aufmerksam.
Die Oberhausener Fachberatungsstelle des Frauen-Hilfsvereins Solwodi freut sich über die zahlreichen Spenden, die nach dem Bericht unserer Redaktion eingegangen sind. Es ging darin um die Gefahr für geflüchtete Ukrainerinnen, Menschenhändlern zum Opfer zu fallen und somit in die erzwungene Prostitution zu geraten. Zwei Fälle von Vergewaltigungen in Herne und Düsseldorf haben ebenfalls gezeigt, dass diese Gruppe besonders schutzbedürftig ist. In Essen hat sich ein Mann, der einer Ukrainerin und ihrem Kind eine Unterkunft angeboten hatte, vor der Frau nackt ausgezogen.
Informationen in der Muttersprache
„Wir konnten nun sehr schnell Info-Flyer und Warnhinweise für Frauen und minderjährige, auch allein reisende, Jugendliche erstellen lassen“, sagt Rechtsanwältin Petra Jochheim, Leiterin der Oberhausener Beratungsstelle. Die Flyer werden in den städtischen Aufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete verteilt und auf Nachfrage gerne an andere Hilfseinrichtungen weitergegeben. Auf den in Englisch und Ukrainisch verfassten Handzetteln wird davor gewarnt, Fremden blind zu vertrauen. „Geben Sie niemals Ihren Pass aus der Hand“, ist unter anderem zu lesen.
Neben der Gewalt-gegen-Frauen-Hotline und dem Polizeinotruf finden sich auch die Kontaktdaten von Solwodi auf den Flyern. Außerdem wird den Frauen empfohlen, die „Nora“-App auf ihrem Handy zu installieren. Diese ermöglicht es Polizeibehörden bundesweit, Menschen in Not zu orten.