Oberhausen. Schon über 1200 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat Oberhausen bisher aufgenommen – die Stadtspitze fordert mehr Einsatz von Land und Bund.

Die Oberhausener Stadtspitze will alles vermeiden, um Ukraine-Flüchtlinge in Turnhallen unterzubringen. Doch die Situation wird für den städtischen Ukraine-Krisenstab immer schwieriger, den durch den russischen Angriffskrieg aus ihrer Heimat vertriebenen Menschen ausreichend in angemessener Weise zu helfen.

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Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) bittet deshalb dringend die Bundesregierung und die Landesregierung, sich stärker zu engagieren. „Wir brauchen in jedem Fall mehr Steuerung von Land und Bund – und das sofort“, sagte Schranz bei der Ratssitzung am Montagnachmittag. „Manche Experten sehen die größte Flüchtlingskatastrophe in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg vor uns. Der Kraftakt, sie zu bewältigen, wird leichter, wenn die Schutzsuchenden gleichmäßiger verteilt werden und wir bei uns nicht schlechtere Unterbringungsformen nutzen müssen, wenn woanders noch bessere zur Verfügung stehen.“ Die Stadt hat in der vergangenen Woche sogar mit dem Osterfelder Marienhospital ein weitgehend leerstehendes Krankenhaus angemietet, um Flüchtlingen ein Zimmer zu verschaffen.

In Oberhausen sind bisher 1235 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine registriert, darunter 469 Kinder und Jugendliche. Mit der ersten großen Flüchtlingsbewegung vor allem aus Syrien und Afghanistan vor sieben Jahren hat Oberhausen bereits über 5000 Flüchtlinge aufgenommen. Über den Verein „Oberhausen hilft“ hat Oberhausen schon 150.000 Euro an Spendengeldern gesammelt und mehrere Tonnen an Hilfsgütern per Lastwagen und Bussen in die Ukraine gefahren.