Oberhausen. Oberhausen will Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen – und bereitet sich darauf konkret vor. Einfach ist die Umsetzung nicht.

Das politische Versprechen hat es am Montagabend von höchster Stelle gegeben, schon am Dienstag begannen die konkreten Vorbereitungen, um in der Praxis tatsächlich Menschen auf der Flucht vor den Kriegsgräuel in der Ukraine aufzunehmen: Krisensitzung von Vertretern der Oberhausener Stadtverwaltung, der Hilfsorganisationen und der Kirchen.

Sie besprachen am Dienstagmittag, wie Geflüchtete aus der Ukraine in Oberhausen möglichst schnell und gut versorgt werden können. Bereits am Montagabend hatte Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) bei einer Friedensdemo angekündigt, dass die Stadt bereit ist, ukrainische Geflüchtete aufzunehmen. Nun soll es nach Angaben von Monika Idems, Sprecherin des Oberbürgermeisters, in die konkrete Vorbereitung gehen.

Wann und in welchem Umfang genau Flüchtlinge aus der Ukraine in Oberhausen eintreffen können, ist derzeit allerdings noch nicht bekannt. Vielmehr müssten die Schutzsuchenden zunächst in Aufnahmeeinrichtungen der jeweiligen Bundesländer registriert werden, erläutert Idems. Die darauf folgende Zuweisung an die Kommunen erfolge durch die Bezirksregierung Arnsberg.

250 Plätze in den Oberhausener Flüchtlingsunterkünften

Aktuell stehen in den Oberhausener Flüchtlingsunterkünften 250 freie Plätze bereit, zusätzlich dazu 40 von der Stadt angemietete Wohnungen. Die Stadt prüft darüber hinaus, ob weitere Unterkünfte angemietet werden können.

Die Anteilnahme in der Oberhausener Stadtbevölkerung ist groß, Hauseigentümer, aber auch Privatmenschen melden sich bereits mit weiteren Angeboten für Wohnraum für geflüchtete Ukrainer und bieten teils kostenlose Privatzimmer an. Wenden können sich Hilfsbereite an die Sozialverwaltung der Stadt, das Rathaus hat für diesen Fall unter anderem auch eine eigene E-Mail-Adresse eingerichtet (siehe Infokasten weiter unten).

Manfred Flore, zweiter Bürgermeister von Oberhausen, ist die Hilfe für Menschen in Saporishja eine Herzensangelegenheit.
Manfred Flore, zweiter Bürgermeister von Oberhausen, ist die Hilfe für Menschen in Saporishja eine Herzensangelegenheit. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Manfred Flore, zweiter Bürgermeister von Oberhausen, war selbst bereits drei Mal in Saporishja und hat viele private Kontakte vor Ort. „Das Wichtigste, was wir in Oberhausen zurzeit tun können, ist Geld zu spenden. Oberhausener Bürgern, die gerne selbst einen Beitrag spenden möchten, bieten wir mit dem Spendenkonto des Vereins „Oberhausen hilft e.V.“ eine verlässliche Stelle, bei der das Geld auch wirklich da ankommt, wo es benötigt wird. Denn eins ist klar: Geld und Hilfe werden dringend gebraucht – sowohl in Saporishja selbst, als auch für die Versorgung von ukrainischen Geflüchteten in Oberhausen. Wir müssen helfen.“

Auch Sigrid Culemann vom Flüchtlingsrat Oberhausen hält es für dringend notwendig, so schnell wie möglich Unterkünfte für Kriegsflüchtlinge bereitzustellen. Nachdem etliche Flüchtlingsunterkünfte in den vergangenen Monaten geschlossen worden seien, müsse jetzt schnell gehandelt werden, um den Menschen aus der Ukraine Unterkünfte bereitstellen zu können. „Derzeit gibt es nur noch vier geöffnete Flüchtlingsheime in Oberhausen, die sind allerdings schon ziemlich voll. Aber ich bin davon überzeugt, dass die Stadt Oberhausen schnell handeln und Wege finden wird, wie man den Menschen helfen kann.“.

Hier können Oberhausener ihre Hilfe anbieten

Wer selbst Wohnraum für ukrainische Geflüchtete anbieten möchte, kann sich an die Sozialverwaltung der Stadt Oberhausen zu wenden. Ansprechpartner ist:

Marcel Tersteegen

Bereich 3-2 Soziales / Sozialrathaus

Essener Str. 53

Tel. 0208 825 4139

Email: ukraine.hilfe@oberhausen.de

Wer den vom Krieg betroffenen Menschen gerne mit einer Geldspende helfen möchte, kann nach Angaben der Stadt Oberhausen einen Betrag auf folgendes Spendenkonto überweisen:

Spendenkonto Oberhausen hilft e.V.

Stadtsparkasse Oberhausen

IBAN: DE06 3655 0000 0053 2241 43

BIC: WELADED1OBH


Mehr zum Thema: