Oberhausen. Elterntaxis in Oberhausen werden immer rücksichtsloser. Die Kinder einer Grundschule wollen die gefährliche Situation nicht mehr hinnehmen.
„Bitte hier nicht parken!“ Laute Protestrufe sind am Mittwochmorgen gegen 7.45 Uhr am Siedlerweg und an der Arenbergstraße im Stadtteil Tackenberg zu hören. Dazu gibt es Transparente: „Parkt nicht auf unserem Schulweg!“ und „Wir wollen sicher zur Schule kommen!“
Mehr Nachrichten zum Thema
- Verkehrswacht Oberhausen: Elterntaxis sind keine Lösung
- Darum bereiten Elterntaxis der Polizei weiter Sorgen
- Stadt verlegt Elternhaltestellen an der Hirschkampschule
Das Kinderparlament der Grundschule am Siedlerweg hat die Demonstration in Zusammenarbeit mit Lisa Messerschmidt von der Awo-Schulsozialarbeit gestartet. Hier in Tackenberg sieht die Verkehrssituation an der Schule morgens und mittags ähnlich problematisch aus wie in vielen anderen Stadtteilen: Elterntaxis im Sekundentakt! Die Mütter und Väter parken im Halteverbot und wild durcheinander. Auch das regelmäßige Erscheinen der Polizei hält sie nicht davon ab, wie Polizeioberkommissarin Tamara Windelschmidt berichtet. Teils werde das Verhalten der Eltern sogar immer rücksichtsloser.
Kinder wollen Situation nicht länger hinnehmen
Die Kinder wollen das nicht länger hinnehmen. Sie nehmen mit vollem Engagement an der Demo teil. „Ich laufe immer zur Schule. Das klappt gut“, erzählt Milo (8) aus dem dritten Jahrgang. Es sei gar nicht nötig, dass die Kinder tagtäglich bis direkt vors Schultor gefahren werden. Seine Mitschüler, die hier das große Transparent für Kinderrechte halten, sehen es ganz ähnlich.
Tamara Windelschmidt von der Verkehrsunfallprävention der Polizei ergänzt, dass es gerade rund um die Schule am Siedlerweg viele gut geeignete, legale Parkmöglichkeiten für die Eltern gebe, etwa am benachbarten Sportplatz oder parallel zur Dorstener Straße. Von dort aus könnten die Kinder dann sehr gut das letzte Stück zur Schule zu Fuß bewältigen, ohne dass es zu einem täglichen Verkehrschaos an der Schule kommen müsse.
Kinderparlament engagiert sich an der Schule am Siedlerweg
Auch viele Eltern unterstützen am Mittwoch die Demo am Schultor: „Super, dass es diese Aktion gibt“, lautet das Lob von Müttern und Vätern ans Kinderparlament und an Awo-Schulsozialarbeiterin Lisa Messerschmidt. Das Kinderparlament ist am Siedlerweg im Jahr 2021 ins Leben gerufen worden, als die Schule den Titel „Kinderrechteschule“ erhalten hat. In dem Parlament sind junge Repräsentanten einer jeden Klasse und aus der Offenen Ganztagsschule (OGS) präsent. Sie alle hatten zusammen die Idee zur Demo gegen Elterntaxis. Die Schülerinnen und Schüler haben am Mittwoch übrigens auf einem Plakat noch einen ganz speziellen Tipp an die Eltern parat: „Verstand einschalten, Motor ausschalten!“