Oberhausen. Die Corona-Zahlen bei Kindern und Jugendlichen in Oberhausen sind seit Jahresbeginn rasant gestiegen. Die Inzidenz hat sich zum Teil verdoppelt.

Die Corona-Fallzahlen bei den Kindern und Jugendlichen in Oberhausen sind seit Jahresbeginn rasant angestiegen. Am Wochenende meldete das „Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen“ (LZG) eine Inzidenz von mehr als 1000 bei diesen Altersgruppen. Bei den Unter-Zehnjährigen hat sich der Sieben-Tage-Wert seit Schulbeginn sogar verdoppelt, seit Jahresbeginn gar vervierfacht.

„Am Wochenende ist das explodiert“, berichtet Sabine Schumann, Leiterin der Ruhrschule in Oberhausen-Alstaden. Während zum Schulstart nur zwei Kinder infiziert waren, haben sich am Montag, 17. Januar, also eine Woche später, 15 Schülerinnen und Schüler krankgemeldet. Einige haben Erkältungssymptome, bei anderen fielen Schnelltests positiv aus. Auch zwei Lehrkräfte der Grundschule sind mit dem Coronavirus infiziert, bei einer wurde die Omikron-Variante nachgewiesen.

Nur positiv Getestete müssen in Quarantäne

Sabine Schumann befürchtet, dass sich die Situation in den kommenden Wochen noch verschärfen wird. Sie rechnet damit, dass weitere Corona-Fälle unter den Schülern auftreten. Aktuell müssten nur positiv Getestete in Quarantäne, berichtet sie. „Sitznachbarn dürfen weiter kommen.“ Weitere positive Testergebnisse seien mit Blick auf die hochansteckende Omikron-Variante also absehbar.

Sabine Schumann, Schulleiterin der Ruhrschule in Oberhausen, wünscht sich einen normalen Schulbetrieb zurück.
Sabine Schumann, Schulleiterin der Ruhrschule in Oberhausen, wünscht sich einen normalen Schulbetrieb zurück. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Und wenn zusätzlich noch mehr Lehrerinnen und Lehrer ausfallen, wer soll die Kinder dann noch unterrichten, fragt die Schulleiterin. Vertretungspläne schreibe sie schon jetzt nur noch von Tag zu Tag, weil sich die Situation täglich ändern könne. „Wir sind alle müde“, sagt sie und wünscht sich einen normalen Schulbetrieb zurück. Ihre Perspektive? „So gut wie möglich durch die nächsten Wochen kommen.“

Inzidenz nimmt mit zunehmendem Alter ebenfalls ab

Nach den genauen Daten des Landesgesundheitszentrums hat sich die Corona-Inzidenz bei den Unter-Zehnjährigen in Oberhausen seit Schulbeginn (10. Januar) von 541,2 auf 1056,6 (15. Januar) nahezu verdoppelt. In den darüberliegenden Altersgruppen, insbesondere bei Oberhausenerinnen und Oberhausenern über 50 Jahre, ist die Inzidenz aktuell deutlich niedriger. Sie nimmt insgesamt ab, je älter die jeweiligen Personengruppen sind. Einzig bei den Über-80-Jährigen gibt es pro Woche im Vergleich etwas mehr Fälle (gerechnet auf 100.000 Einwohner), aber immer noch deutlich weniger als bei den jüngsten Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Insgesamt liegt die Oberhausener Sieben-Tage-Inzidenz an Corona-Neuinfektionen bei 583 (17. Januar 2022).