Oberhausen. Die Oberhausener Tourismussparte hat einen neuen Look. Was hinter dem Logo steckt, das aussieht, als habe jemand mit dem Textmarker gekritzelt.

Im mittlerweile dritten Coronajahr scharrt die Tourismusbranche mit den Hufen. Möglichst schnell, sobald die Infektionszahlen einen sorgenfreien Städtetrip nach Oberhausen wieder möglich machen, sollen die Gäste in Scharen an den Rhein-Herne-Kanal kommen, im Centro shoppen, sich den Gasometer ansehen, Konzerten in der Arena lauschen. Damit dies gelingt, hat sich die Tourismussparte der Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung (OWT) einen neuen Look verpasst: Mit frischem Logo und neuem Slogan erhofft man sich einen ordentlichen Werbe-Schub.

Mit diesem neuen Logo will die Wirtschafts- und Tourismusförderung künftig werben.   
Mit diesem neuen Logo will die Wirtschafts- und Tourismusförderung künftig werben.    © Contact GmbH

Beim ersten Blick aufs neue Logo dürften einige Betrachter zunächst mit der Stirn runzeln – sieht es doch erst einmal aus, als habe jemand mit Textmarker auf Papier gekritzelt. Doch die Macher, die hiesige Werbe- und Kommunikationsagentur Contact, haben sich durchaus etwas dabei gedacht: Grundlage fürs Logo sind die Oberhausener Stadtumrisse, die zunächst mit Farbe verfüllt, dann grafisch abstrahiert wurden. Darauf ist ein Schriftzug zu sehen – modern ausschließlich mit Kleinbuchstaben: „oberhausen“ mit frei stehendem „o“, darunter: „mehr erleben!“

Auf Tourismus-Messen Präsenz zeigen

Dass nicht jeder unweigerlich sofort Oberhausen mit dem neuen Logo in Verbindung bringen dürfte, ist Rainer Suhr, Leiter der Tourismussparte bei der OWT, durchaus klar. Aber in einigen Jahren soll das Logo unverwechselbar für Oberhausen stehen. Für Tourismus-Experten, aber auch für Besucherinnen und Besucher. Suhr setzt auf den Wiedererkennungswert, mit dem er und sein Team etwa auf Messen deutschlandweit deutlich sichtbar Präsenz zeigen wollen.

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Rainer Suhr, Oberhausener Tourismusmanager der OWT, auf der Slinky-Brücke, die über den Rhein-Herne-Kanal führt.
Rainer Suhr, Oberhausener Tourismusmanager der OWT, auf der Slinky-Brücke, die über den Rhein-Herne-Kanal führt. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

„Wir wollten es bewusst schlicht haben“, erklärt Suhr. „Unaufgeregt, aber vielfältig einsetzbar.“ So waren die Vorgaben für einen Wettbewerb, den die OWT im Herbst ausgerufen hatte, um ein neues Logo zu finden. Sieben Agenturen aus Oberhausen und der Umgebung haben sich daran beteiligt; die Contact GmbH mit ihrem Hauptsitz im Steigerhaus am Olga-Park in Osterfeld hat das Rennen gemacht. Das von ihr entwickelte Logo ziert künftig die Werbe-Broschüren der OWT, es wird auf den Internetseiten und in den sozialen Medien eingesetzt, es prangt auf Plakaten und Postkarten.

OWT investiert vierstelligen Betrag

An Logo und Claim – so der Fachausdruck für einen Werbeslogan – ist die Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung (OWT) „vergleichsweise günstig“ gekommen, sagt Tourismus-Spartenleiter Rainer Suhr. Mit einem mittleren vierstelligen Betrag wurde der Wettbewerb initiiert. Die als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgegangene Contact GmbH erhält nicht nur dieses „Preisgeld“, sondern kann sich auch berechtigte Hoffnungen auf Folgeaufträge für die nun anstehende Kampagne machen.

Bislang „warb“ die OWT ausschließlich mit dem Firmenlogo: „OWT“ in blauen Großbuchstaben. „Wenig ansprechend und emotionslos“, sagt Suhr selbstkritisch. Touristisch möchte die OWT nun frischer und moderner ankommen, als reines Firmenlogo bleiben die Großbuchstaben erhalten – auch für die Wirtschaftssparte.

Die eigene Werbe-Kampagne ist zwar noch in Vorbereitung, aber Partner vor Ort nutzen das Logo bereits. So etwa der Topgolf-Anbieter auf seinen großflächigen Werbeplakaten für die neue Spaßsport-Anlage auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände gegenüber dem Centro, die bald eröffnen wird. „Dadurch erreichen wir eine Reichweite, die wir alleine nicht erreichen würden“, freut sich Suhr über die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. Zahlen muss die OWT für die Platzierung des Logos nichts.

Neues Logo für mehr Selbstbewusstsein

Was Tourismus-Experte Suhr am neuen Look besonders gefällt: die vielen, durchaus auch spielerischen Möglichkeiten. So präsentieren die Contact-Geschäftsführer Hartmut Kirch und Norbert Lamb mögliche Oberhausener Werbeplakate: Das Centro steht für „shoppinghausen“, der Gasometer für „kulturhausen“, die Partysause „Ruhr In Love“ für „festivalhausen.“

Von der neuen Außendarstellung erhofft sich Suhr auch einen psychologischen Effekt: „Wir werden mit einem neuen Selbstbewusstsein nach der Coronakrise an den Markt gehen.“ Ziel sei es, die Dynamik der Vor-Pandemie-Zeit wieder aufzunehmen. Bis 2020 waren die Übernachtungs- und Gästezahlen stetig gestiegen. Der dann eingetretene massive Einbruch der Zahlen wurde zwar im vergangenen Jahr leicht abgefedert, doch auf dem Niveau vor der Krise ist Oberhausen noch lange nicht.