Oberhausen. Die Statistiken sind ernüchternd, die Coronakrise setzt Oberhausener Tourismus-Betriebe weiter unter Druck. Wo Experten jetzt Hoffnung haben.

Die Stadt Oberhausen erreichen erneut ernüchternde Tourismus-Zahlen aus Düsseldorf, die einmal mehr belegen, wie sehr der Bereich unter der anhaltenden Corona-Pandemie leidet. Die Zahlen sind laut Landesstatistikamt IT NRW im Vergleich zum Vorjahr noch einmal zurückgegangen – obwohl Corona damals bereits für deutliche Einschnitte gesorgt hatte.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres haben die Übernachtungen von 144.547 aus dem Vorjahr um 26,6 Prozent auf 105.021 abgenommen. Vergleicht man die Zahlen mit 2019, so beträgt der Rückgang sogar 57 Prozent. Das teilt die Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung (OWT) mit, die die frischen Daten bereits ausgewertet hat. Oberhausener Hotelbetriebe (ab zehn Betten) verzeichnen demnach bei den Gäste-Ankünften einen Rückgang um knapp 60 Prozent auf nun noch 24.469. Im Vorjahr waren es noch 60.119, im Jahr 2019 sogar 119.109.

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Mit gut 24 Prozent lag die Bettenauslastung insgesamt „deutlich unter den eigentlichen Möglichkeiten“, heißt es in der Mitteilung der OWT. „Die Zahlen belegen die bedrohliche Situation für unsere Betriebe im Gastgewerbe“, sagt Rainer Suhr, Tourismus-Spartenleiter bei der OWT, zu den Daten. „Natürlich ist Oberhausen nicht allein von der Krise in der Freizeit- und Beherbergungswirtschaft betroffen, aber keine andere Kommune im Ruhrgebiet setzt so stark und bislang auch so erfolgreich auf den Tourismus als Wirtschafts- und Wachstumsfaktor, wie wir es hier seit Jahren tun.“

Für die zweite Jahreshälfte hofft Suhr auf einen Neustart der Oberhausener Tourismusbranche. Er setzt auf die neue Gasometer-Ausstellung, die am 1. Oktober eröffnet wird und den neuen Freizeit-Spaß „Topgolf“ auf dem alten Stahlwerksgelände. Die Arena, in der Golfbälle in bestimmte Ziele geschlagen werden, soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Langfristig soll auch der Bauernmarkt-Freizeitpark „Karls Erlebnisdorf“ Gäste in die Stadt locken. Die Vorbereitungen am Centro laufen.

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Auf ein Stück mehr Normalität bei Großveranstaltungen hofft derweil auch Uschi Wischermann, die nicht nur das Residenz-Hotel in der Innenstadt und das Parkhotel an der Teutoburger Straße betreibt, sondern auch Oberhausener Ortsvorsitzende des Gaststättenverbands Dehoga ist. Das gilt für Konzerte in der Arena, Weihnachtsmärkte und auch das Weihnachtsshopping im Centro. „Wir müssen mit vereinten Kräften um den Musical-Standort Oberhausen kämpfen, denn bislang war jede zehnte Hotelübernachtung in Oberhausen mit einem Musicalbesuch verbunden“, sagt Wischermann.