Oberhausen. Die Komödie „Darf ich das so schreiben?“ kann erst im Sommer entstehen. Auch das zweite Werk des Oberhauseners wartet noch auf die Uraufführung.

Die Dreharbeiten zum neuen Film des Oberhausener Filmemachers Alexander Waldhelm werden in den Sommer des nächsten Jahres verschoben. „Wegen Corona musste ich bereits auf diesen Sommer verschieben“, erklärt der 46-Jährige. Zudem stehe die Kino-Premiere des Vorgänger-Films auch noch aus. Angekündigt hatte der Regisseur aus Passion sie bereits vor zwei Jahren für den 3. November 2020: Es war dann der zweite Tag des zweiten Lockdowns.

Mit dem zähen Anhalten der Pandemie kommt der studierte Medienwissenschaftler und Germanist nun auch um eine verlängerte Vorbereitungszeit für seinen dritten Film nicht herum – vor allem aus finanziellen Gründen. „Meine Filme sind nur mit der Hilfe von Sponsoren möglich“, konstatiert Alexander Waldhelm. „Und die haben momentan ganz andere Probleme, als sich um Kulturförderung zu kümmern.“ Zwar sei über einen Förderverein sogar die Ausstellung steuerabzugsfähiger Spendenquittungen möglich, dennoch werde die Sponsorensuche sehr viel länger dauern, als ursprünglich geplant.

Besetzt für die Hauptrolle in „Darf ich das so schreiben?“: der junge Essener Gedeon Höfer.
Besetzt für die Hauptrolle in „Darf ich das so schreiben?“: der junge Essener Gedeon Höfer. © Salar Baygan

Das Metier seines dritten Spielfilms allerdings kennt der 46-Jährige aus dem Effeff, hat er doch selbst als Journalist und Pressesprecher gearbeitet. In „Darf ich das so schreiben?“ geht es um den Alltag eines jungen Reporters bei einer Lokalzeitung. Daniel Kadler ist gerade mal 22 Jahre alt, hat sein Studium aber schon abgeschlossen und muss sich nun entscheiden: Will er alles auf die Karte Zeitung setzen und sich um ein Volontariat bewerben – oder doch lieber einen anderen Job suchen? Er liebt das Schreiben, aber der Konkurrenzkampf ist groß und die Zukunftsaussichten scheinen alles andere als rosig.

Die erste Komödie des Filmemachers aus Passion

Wem soll Daniel folgen? Herz oder Verstand? Der gebürtige Oberhausener Waldhelm verspricht einen amüsierten Blick zurück: „Es wird meine erste reine Komödie sein.“ Und immerhin: Den Hauptdarsteller seiner Wahl kann der Autor und Regisseur bereits vorstellen. Gedeon Höfer, gerade mal ein Jahr älter als seine Filmfigur in spe, absolvierte mit 21 die Wiesbadener Schule für Schauspiel und hatte am Hessischen Staatstheater der Landeshauptstadt ein erstes Engagement in Oscar Wildes „Das Gespenst von Canterville“. Das Filmplakat für „Darf ich das so schreiben?“ zeigt den Jungschauspieler in coolem Schwarz-Weiß.

Waldhelms Revierkrimi gibt’s auf DVD

„Eine Leiche, ein Grundstück und viele offene Fragen“ – so bewirbt, zum Foto eines Park-Idylls, das offizielle Filmposter Alexander Waldhelms zweites Werk „Beziehungen – kein schöner Land“. Der schon 2020 fertig produzierte Krimi mit bissigem Humor harrt noch immer seiner Uraufführung in der Essener Lichtburg.

Auf DVD ist Waldhelms Zweitling bereits erhältlich: für 9,99 Euro plus 2,50 Euro Versandkosten. Über die Modalitäten informiert die Webseite keinschoener.land

Denn ungeachtet der Schwierigkeiten laufen die Vorbereitungen für die Reporter-Komödie – unterwegs unter Amateur-Fußballern, Taubenzüchtern, Bezirksvertretern und Passanten, die es in der Fußgängerzone zu befragen gilt. Mit Frank Koch als Kameramann seines Vertrauens sucht Alexander Waldhelm weitere Drehorte – und zudem eine steuerkundige Person, die bei der Verwaltung und den Bemühungen um Film-Förderung helfen kann. „Es soll erstmals Filmförderung beantragt werden und das ist ein hoch kompliziertes Feld“, schließt Waldhelm. „Da wird es ohne fachliche Unterstützung nicht gehen und wir wären für jede Hilfe sehr dankbar.

Der Regisseur und seine Darsteller-Riege aus Rock und Kleinkunst: Gruppenbild am letzten Drehtag von Waldhelms Zweitling „Beziehungen – kein schöner Land“.
Der Regisseur und seine Darsteller-Riege aus Rock und Kleinkunst: Gruppenbild am letzten Drehtag von Waldhelms Zweitling „Beziehungen – kein schöner Land“. © Frank W. Koch

Angefangen hatte die Zweit-Karriere des Sohns eines Polizisten und einer Floristin aus Oberhausen 2017 mit dem Überraschungserfolg „Pottkinder – ein Heimatfilm“ dank reichlicher Promi-Unterstützung. Von Torsten Sträter über Hannes Bender bis Rene Steinberg und Fritz Eckenga: Das „Who is Who“ der heimischen Comedians hatte für dieses Regiedebüt gerne klitzekleine Cameo-Rollen akzeptiert. Mit solchen Referenzen sollte dann vielleicht sogar die Filmförderung klappen.