Oberhausen. Auch einige Krankenhäuser in Oberhausen bereiten sich auf die Aufnahme schwerkranker verlegter Covid-Intensivpatienten vor. Ein Zwischenstand.

Die Unruhe wächst: Erstmals hat die Luftwaffe am vergangenen Wochenende Intensivpatienten in andere Bundesländer bringen müssen. Inzwischen wurden rund 50 Covid-Erkrankte verlegt. Die Intensivstationen in Bayern, Sachsen und Thüringen sind dicht. Die rasante Ausbreitung der Delta-Variante, erste (Verdachts-)Fälle der neuen Corona-Mutante Omikron in Essen und Düsseldorf schrecken aber auch die Mediziner in Oberhausen auf. Einige Krankenhäuser vor Ort bereiten sich schon auf die Aufnahme schwerkranker verlegter Covid-Patienten vor.

Doch kein Herzinfarkt-Patient und keine Schlaganfall-Patientin muss sich jetzt Sorgen machen, künftig in den Krankenhäusern vor Ort abgewiesen zu werden. Dafür wird hinter den Kulissen auf Hochtouren gearbeitet. „Notfälle werden nach wie vor weiter behandelt“, beruhigt Silke Sauerwein für das Evangelische Krankenhaus Oberhausen. Spitzt sich die Lage weiter zu, werde an einer anderen Stellschraube gedreht: „Dann verschieben wir nicht dringende Operationen, um ausreichende Intensivkapazitäten vorhalten zu können.“ Doch noch sei dies gar nicht nötig, alle geplanten Operationen finden statt.

Bislang keine Omikron-Fälle in Oberhausen

Auch bei Ameos bleibt die Notfallversorgung gesichert, sagt Ameos-Sprecherin Annette Kary. Mit der am 28.11.2021 in Kraft getretenen Verordnung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) seien alle Krankenhäuser gesetzlich verpflichtet, Reservekapazitäten auf der Intensivstation zu aktivieren. Alle geplanten Operationen würden nach tagesaktueller Planung bislang noch durchgeführt.

„Die Patientenversorgung kann sichergestellt werden“, betont auch Stefan Wlach für das Johanniter Krankenhaus in Oberhausen. Eine Verschiebung von Operationen sei bisher nicht notwendig gewesen. „Allerdings kann sich das jederzeit ändern.“

Die Lage auf den Intensivstationen ist in allen Oberhausener Häusern vergleichsweise entspannt. Im EKO werden etwa zwei Covid-Kranke auf der Intensivstation behandelt. In der Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen sind es ebenfalls zwei (Stand jeweils 29.11.2021). Das lässt Luft, um Schwerkranke aus dem Süden und Osten aufzunehmen.

Zwar liegen zum aktuellen Zeitpunkt noch keine konkreten Aufnahmepläne vor. „Aber unser Verbund steht in Kontakt mit etwaigen Koordinierungsstellen“, ergänzt Wlach für das Johanniter Krankenhaus. Auch Helios-Klinikgeschäftsführerin Anna Berrischen betont: „Wir stehen bezüglich der Aufnahmekapazitäten im engen Austausch mit den Kliniken der Region, um im Bedarfsfall gemeinsam reagieren zu können.“

Dies noch zum Schluss: Omikron-Fälle sind bislang nach Angaben der Klinik-Experten in Oberhausen noch nicht aufgetaucht, die beiden Verdachtsfälle in Essen haben sich nicht bestätigt. In Düsseldorf allerdings ist jetzt der erste Omikron-Fall in NRW nachgewiesen worden. Diese neue Corona-Variante war zuerst in Südafrika entdeckt worden.