Oberhausen. Die große Bürgerbefragung bringt es ans Tageslicht: Was kritisieren die Oberhausener? Was läuft gut? Die Ergebnisse in der Zusammenfassung.

Erstaunliches Ergebnis der vergangenen Bürgerbefragungen der Stadt: Die Menschen in Oberhausen werden immer zufriedener. Der Anteil derer, die mit ihrer Wohnung, ihrem Viertel und mit der Stadt im Allgemeinen im Reinen sind, steigt seit 2013 kontinuierlich an – und erreicht aktuell neue Spitzenwerte. Das ergibt die Auswertung der großen Bürgerbefragung der Fachleute im Statistikamt aus dem vergangenen Jahr. Diese zeigt aber auch: Viele Menschen machen sich große Sorgen, dass die Lebensqualität in den nächsten fünf Jahren deutlich schlechter werden wird.

In Stichproben hat die Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger zu ihrer Zufriedenheit befragt. 7000 Menschen im Alter von 18 bis 80 Jahren, die Hälfte mit, die andere Hälfte ohne Migrationshintergrund. Knapp 2000 Fragebögen hat das Statistik-Expertenteam zurückbekommen, zum großen Teil in Schriftform, knapp 380 aber auch digital. Mindestens alle zwei Jahre führt die Stadt eine solche Bürgerbefragung durch, im Corona-Jahr 2020 in den Monaten November und Dezember.

Menschen in Oberhausen haben Zukunftsängste

Mehr als die Hälfte der Oberhausenerinnen und Oberhausener beurteilt ihre Lebensqualität als „gegenwärtig sehr gut“ oder „gut“. Die Quote liegt bei 54,6 Prozent – vor zwei Jahren lag sie noch unter 50 Prozent. Aber: Ein deutliches Plus gibt es auch bei den Menschen, die davon ausgehen, die Lebensqualität in der Stadt sei in fünf Jahren „schlechter“ oder sogar „viel schlechter“: 36,4 Prozent der Befragten blicken pessimistisch in die Zukunft. Zwei Jahre zuvor lag ihr Anteil noch bei rund 30 Prozent.

Rund ums Thema:

Hauptgrund für die Zukunftssorgen ist die Angst vor einem wirtschaftlichen Abrutschen der Stadt. Als „gegenwärtig gut oder sehr gut“ beurteilen zwar immer noch rund zwölf Prozent der Befragten ihre Lage. Dass es künftig besser wird, glauben aber nur noch 16 Prozent – dieser Wert rauscht um weit mehr als zehn Prozentpunkte ab.

Die Bürgerbefragung legt alle zwei Jahre immer auch Details offen, in welchen Bereichen die Menschen in Oberhausen besonders zufrieden oder unzufrieden sind. Stadtspitze und Politik dürfte sich also besonders für Punkte wie diese interessieren: Die Befragten vermissen Angebote für Jugendliche und ältere Menschen. 34 Prozent sind mit dem Schwimmbad-Angebot „unzufrieden“ oder „sehr unzufrieden“ – so schlecht schneidet kein anderes Kriterium ab. Immerhin 31 Prozent gaben allerdings an, mit dem Schwimm-Angebot zufrieden zu sein.

Sauberkeit: Jeder Dritte „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“

Fast alle Befragten, genau 95 Prozent, notierten auf den Fragebögen, dass ihnen die Sauberkeit auf Straßen und Plätzen wichtig ist. 23 Prozent sind mit der Sauberkeit unzufrieden, 32 Prozent aber zufrieden.

Knapp 80 Prozent der Befragten loben die Stadt für viele Einkaufsmöglichkeiten in Wohnortnähe, knapp 70 Prozent sind mit der medizinischen Versorgung zufrieden, 55 Prozent mit den Schulen und Bildungsangeboten, die Hälfte mit den kulturellen Angeboten in Oberhausen.

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Und was wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger von der Stadt? Für 66 Prozent der Befragten steht die Sicherung der Finanzen an oberster Stelle, gefolgt von dem Wunsch nach Maßnahmen für Sicherheit und Ordnung (für 61 Prozent wichtig) und der Bekämpfung von sozialer Ungerechtigkeit (60 Prozent, Mehrfachnennungen waren möglich). Die Förderung des Radverkehrs gaben 43 Prozent als wichtiges Thema an, 44 Prozent wünschen sich eine Entlastung der Hauptverkehrsstraßen.

Mit jeweils 32 Prozent landen die Themen Lärmschutz und Ausbau der Kinderbetreuung auf den untersten Plätzen der wichtigen Zukunftsthemen der Stadt. Knapp darüber: Erweiterung von Sport- und Bewegungsangeboten (34 Prozent), Abbau von Barrieren für die Teilhabe von behinderten Menschen und Integration von Menschen mit Migrationshintergrund (jeweils 36 Prozent).