Oberhausen. Die Oberhausener CDU-Ratsfraktion bedauert den geringen Anteil von Radfahrern am gesamten Stadtverkehr – und will das Radwegenetz ertüchtigen.

Die Oberhausener CDU setzt ihren Kurs fort, bei den im Trend liegenden Themen Umwelt, Klimaschutz und ökologische Mobilität Zeichen zu setzen – und inhaltliche Pflöcke einzuschlagen. So dringt die 19-köpfige CDU-Ratsfraktion nach ihren Beratungen auf der Klausurtagung in Bonn darauf, das Radwegenetz so attraktiv zu gestalten, dass Autofahrer häufiger mit dem Rad fahren – nicht nur in ihrer Freizeit.

Um neue Vorschläge zu erarbeiten und Schwächen im Radwegenetz aufzuzeigen, stellt die CDU der Stadtspitze in einer Großen Anfrage knapp 40 Fragen zum Thema Radfahrmobilität. CDU-Sportpolitiker und Polizist Werner Nakot sieht einen erheblichen Handlungsbedarf für Oberhausen: „Überall sind die Unfallzahlen im Verkehr während der Pandemie gesunken, nur bei den Radfahrern nicht. Wir müssen Radwege sicherer machen, alle müssen aufmerksamer sein. Wir müssen uns daran gewöhnen, dass Radfahrer nicht mehr allmählich ankommen, sondern per E-Bike mit 25 Stundenkilometer fahren können.“

CDU: Oberhausen hat viele gute Radwege, aber Probleme in den Zentren

Nach Analyse der CDU hat Oberhausen zwar relativ viele gute Radwege, allerdings ein Problem vor allem in den drei Innenstadt-Bereichen von Sterkrade, Osterfeld und Alt-Oberhausen: Hier müssen Radler oft auf gefährlichen Straßen ihren Weg suchen, Radwege enden manchmal abrupt. Bisher liegt der Anteil des motorisierten Individualverkehrs in Oberhausen bei sehr hohen 57 Prozent, nur sechs Prozent aller Wege werden mit dem Rad absolviert.

Den Anteil des Rades am Gesamtverkehr will die CDU aus Klima- und Umweltgesichtspunkten erhöhen. Freuen sich die Christdemokraten also über die derzeit hohen Benzinpreise für Autofahrer, die die Alternative Rad automatisch attraktiver machen? „Nein, auf keinen Fall. Wir wollen nicht, dass die Autofahrer wegen der teuren Benzinpreise gezwungen werden, aufs Rad umzusteigen, sondern setzen auf Freiwilligkeit. Wir müssen die Radwege so gut ausbauen, dass Autofahrer auf ihrem Weg zur Arbeit mehr und mehr das Rad benutzen, wo das geht – auf eigenen Wunsch“, sagt Denis Osmann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im Oberhausener Rat. Die Fraktion wartet nun auf die Antworten der Stadtexperten zur Großen Anfrage, um Verbesserungen anzustoßen.

Schon seit 2016 arbeitet die Stadtverwaltung im Übrigen an einem Mobilitätskonzept für die Zeit bis 2035. Das Konzept soll den fast 30 Jahre alten Verkehrsentwicklungsplan ablösen. Doch trotz des Extra-Einsatzes von 60.000 Euro im Jahr und mehreren Bürgerbeteiligungen im Jahre 2019 liegt das Mobilitätskonzept immer noch nicht vor.