Oberhausen. Eine Bande soll in Oberhausen mit Marihuana gehandelt haben. Vier 25 bis 30 Jahre alte Männer stehen deshalb nun vor dem Landgericht.
Im Vergleich zu anderen Drogenprozessen nehmen sich die Mengen, um die es in dem neuen Verfahren vor dem Landgericht Duisburg geht, recht bescheiden aus. Mit insgesamt acht Kilo Marihuana sollen drei 26, 28 und 30 Jahre alte Männer aus Oberhausen und ein 25-jähriger Duisburger zwischen März und Juni 2020 gehandelt haben – als gut organisierte Bande.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 30-jährige Oberhausener der Kopf der Tätergruppierung gewesen sein soll. War er also verantwortlich für den Kauf der Drogen, für die Annahme von Bestellungen und für die allgemeine Koordination des kriminellen Unternehmens?
Angeklagte sollen fest umrissene Aufgaben gehabt haben
Der 26-jährige Oberhausener soll als sein Vize agiert haben. Die Anklage glaubt, dass er über alle wichtigen Vorgänge im Bilde gewesen sei, um den Chef jederzeit vertreten zu können. Darüber hinaus soll er selbst einige Drogengeschäfte abgewickelt haben und als sogenannter „Bunkerhalter“ fungiert haben, der einen Teil der zum Verkauf gedachten Drogen in einem Versteck lagerte.
Der 28-jährige Oberhausener wird beschuldigt, Fahrer der Drogenhändler gewesen zu sein. Er soll die Angeklagten, Drogen und Nachrichten transportiert haben. Der 25-jährige Duisburger soll ebenfalls vor allem als Bunkerhalter fungiert haben. Er wurde während des Tatzeitraums verhaftet. Was die Gruppe aber nicht dazu bewegt haben soll, ihre Geschäfte ruhen zu lassen. Er wurde nach Auffassung der Anklage wohl durch einen 27-jährigen Duisburger ersetzt, dessen Verfahren aber abgetrennt wurde.
Die Verteidiger kündigten Einlassungen der Mandanten an. Das Gericht will sie aber erst an einem der kommenden Verhandlungstage entgegennehmen. Bis Mitte November soll es drei weitere Sitzungstage geben.