Oberhausen. Für die Erarbeitung und Ausstellung der Hundesteuer-Bescheide investiert die Stadt Oberhausen nicht viel Geld – nimmt dafür aber umso mehr ein.

Die Stadt Oberhausen beschäftigt mittlerweile über 2800 Beamte und Angestellte – doch die Hundesteuer-Fachleute im Rathaus gehören wohl zu den lukrativsten Planstellen für die Stadtkasse. Denn auf nur zwei Arbeitsplätzen holen die Finanzexperten ein Vielfaches ihres Gehaltes für die Kommune heraus.

Das geht aus den Antworten der Kämmerei auf eine Kleine Anfrage des FDP-Ratsherrn Marc Hoff mit vier Fragen rund um die Hundesteuer hervor. Durchschnittlich setzen die Mitarbeiter auf den beiden Planstellen demnach Jahr für Jahr 3300 Steuerbescheide für Hundehalter in der Stadt fest. Die Lohn- und Nebenkosten für diese Arbeit beziffert die Kämmerei mit 144.000 Euro.

Für dieses Geld sorgen die Mitarbeiter allerdings dafür, dass die Hundehalter enorme Summen für die Stadtkasse aufbringen, nämlich 1,89 Millionen Euro für 2021. Der Überschuss beträgt also 1,74 Millionen Euro. Damit bringen die Hundesteuer-Sachbearbeiter zwölf Mal mehr ein, als sie kosten – eine hübsche Rendite.

Hundesteuer wurde vor zwölf Jahren zum letzten Mal erhöht

Die Hundesteuersätze hatte der Stadtrat vor mehr als zwölf Jahren zum letzten Mal erhöht – und eine Zählung der tatsächlich vorhandenen Hunde im Stadtgebiet angeordnet. Diese Erhöhung und die Hundebestandsaufnahme im Rahmen der Sparpakete zur Konsolidierung der Oberhausener Stadtfinanzen sorgen dafür, dass die Hundebesitzer in diesem Jahr fast doppelt so viel Steuern zahlen müssen als nach den alten Sätzen vor 2009. Die Mehreinnahme beträgt nach Prognose der Kämmerei 875.000 Euro allein für 2021. Ohne die damals auch von der Gemeindeprüfungsanstalt empfohlene Verteuerung für Hundebesitzer wären in diesem Jahr nur eine Million Euro für die Stadtkasse zusammengekommen.

Oberhausen gehört nach einem Vergleich des Bundes der Steuerzahler im Jahre 2019 zu den teuersten Städten für Hundehalter in NRW. Die Stadt belegt Platz 6 von 396 NRW-Kommunen. In Oberhausen werden für den ersten Hund 156 Euro im Jahr fällig. Ab dem zweiten Hund steigt der Satz auf 216 Euro je Hund. Ab drei Hunden müssen Besitzer hier jeweils 252 Euro pro Tier zahlen. Die Oberhausener FDP-Ratsgruppe hatte angesichts der Hundesteuer-Einnahmen kürzlich gefordert, dass in Zukunft mehr Investitionen Hundehaltern zugutekommen müssen.