Oberhausen. Warnung für alle Unvorsichtigen und Unwissenden: Der Saft der Herkulesstaude (Riesenbärenklau) verbrennt die Haut – und kann zur Ohnmacht führen.

Trotz aller regelmäßigen Warnungen in den vergangenen Sommern kennen immer noch manche Bürgerinnen und Bürger nicht die Gefahr, die durch den sogenannten Riesenbärenklau, die Herkulesstaude, verursacht wird. Bei unbedachtem Umgang mit dem Saft der Staude kann man sich die Haut übel verbrennen – und sogar ohnmächtig werden. Deshalb rüsten sich die Profis der Gartenbaubetriebe, die das Unkraut ausreißen wollen, mit einer Rund-um-Schutzkleidung aus.

Riesenbärenklau zahlreich zu finden an der Ruhr

In diesem Jahr warnen die medizinischen Fachleute der Oberhausener Helios St. Elisabeth Klinik an der Josefstraße vor den Hautschäden durch diese Wildpflanzen. Denn der Riesenbärenklau, eingewandert aus dem Kaukasus, wächst zahlreich am Rhein-Herne-Kanal oder an der Ruhr – selbst in der Nähe von Spielplätzen. Er findet hier einen geeigneten Nährboden, die Wurzeln sind so tief, dass selbst Profis die Staude nicht mehr zur Gänze beseitigen können.

Mit Schutzkleidung bekämpfen Profis der Gartenbaubranche den Riesenbärenklau, auch Herkulesstaude genannt. Hier ein Bild aus Menden.
Mit Schutzkleidung bekämpfen Profis der Gartenbaubranche den Riesenbärenklau, auch Herkulesstaude genannt. Hier ein Bild aus Menden. © WP | WP

„Gelangt der Pflanzensaft auf die Haut, kann das in Verbindung mit Sonnenstrahlen zu starken Verbrennungen und Ausschlägen führen“, weiß Prof. Dr. Alexander Kreuter, Helios-Chefarzt der Dermatologie in Oberhausen. „Der Saft macht die Haut extrem lichtempfindlich und es kommt zu einer Reaktion wie bei einem heftigen Sonnenbrand.“ Im schlimmsten Fall droht sogar eine allergische Reaktion mit Schwindel, Schweißausbrüchen und Ohnmacht.

Besondere Warnung vor Riesenbärenklau für kleine Kinder

Besonders häufig betroffen sind Kinder, weil ihre Haut sehr empfindlich ist. Oft dauert es mehrere Wochen, bis die Wunden abheilen und die Haut sich erholt, nicht selten bleiben lebenslange Pigmentstörungen zurück. „Wir möchten alle Eltern sensibilisieren. Am besten beim Toben um diese Pflanze einen möglichst großen Bogen machen“, rät der Experte. „Kommt es doch zu Hautkontakt, möglichst schnell die betroffene Stelle mit kaltem Wasser abspülen. Danach bleibt nur der Gang zum Hautarzt.“

Auch Wiesen können Haut krank machen

Behandelt werden die phototoxischen Ekzeme in der Regel mit einer speziellen Cortisonsalbe. Zusammengefasst nennt sich das Krankheitsbild die Wiesengräserdermatitis: „Auch manche Wiesengräser rufen ähnliche, wenngleich schwächere Reaktionen hervor”, beobachtet Prof. Kreuter. So mancher, der im Park ohne Handtuch auf der Wiese liegt, entdeckt im Nachhinein juckende, rote Streifen an Beinen und Gesäß. Auch hier reagiert die Haut auf die Säfte der Gräser im Sonnenlicht. Einen vorbeugenden Schutz dagegen gibt es nicht, aber der Tipp des Hautexperten ist ebenso einfach wie effektiv: ein möglichst großes Handtuch mitnehmen.

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