Oberhausen / Dortmund. Vivian Seton, die Nichte der mit Oberhausen eng verbundenen Liedermacherin, beteiligt sich am Talk mit Princela Biyaa und Marny Garcia Mommertz.

Princela Biyaa arbeitet sie als Bildungsreferentin des Kompetenzzentrums Anti-Schwarzer Rassismus.
Princela Biyaa arbeitet sie als Bildungsreferentin des Kompetenzzentrums Anti-Schwarzer Rassismus. © Unbekannt | Interkultur Ruhr

Die Kulturproduzentinnen Princela Biyaa und Marny Garcia Mommertz kritisieren den „weißen“ Blick auf die berühmte Liedermacherin Fasia Jansen. Am Sonntag, 20. Juni, um 13.30 Uhr stellen die Stipendiatinnen des Internationalen Frauen Film Fests (IFFF) Ergebnisse ihrer Recherche-Residenz zu der eng mit Oberhausen verbundenen afrodeutschen Aktivistin in einer Online-Diskussion vor.

Seit Oktober 2020 setzen sich Princela Biyaa und Marny Garcia Mommertz mit dem Leben Fasia Jansens (1929 bis 1997) in einer künstlerischen Recherche-Residenz auseinander, ausgeschrieben vom IFFF Dortmund und Köln sowie Interkultur Ruhr. Im Laufe der Recherche gewannen Geschichten und Arbeiten von Schwarzen Menschen, die Fasia Jansen kannten, zentrale Bedeutung, um ein vollständigeres Bild ihres Netzwerkes in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs und danach zu erfassen.

„Fragen zum Archivieren Schwarzer Geschichten“

In ihrer Arbeit stützen sich Biyaa und Mommertz auf Gespräche und Erzählungen von Fasia Jansens Nichte, Vivian Seton, und auch auf die von Tina Campt geführten Interviews aus dem Jahre 1992. Sie erweiterten die Perspektive weg von Fasia Jansens Person und hin zu einer Einbettung ihrer Geschichte in soziopolitische Kontexte. Für Biyaa und Mommertz geht es nun allgemeiner um „Fragen zum Archivieren Schwarzer Geschichten“, wie es in ihrer Pressemitteilung von Interkultur Ruhr heißt.

Die Stipendiatinnen suchen den Austausch mit Menschen, die sich mit verschiedenen Formen des Archivierens auseinandersetzen, wie Fayo Said, Gründerin von „Oromia Records“, eines Onlinearchivs zu Oromo-Kulturen in Äthiopien.

Beim Videotalk im Online-Programm des IFFF berichten Princela Biyaa und Marny Garcia Mommertz über ihre Erfahrungen während der Forschungsresidenz, sprechen mit Vivian Seton und Tina Campt und stellen ihr Installationskonzept zu einer weiteren Auseinandersetzung zum Thema vor. Moderiert wird die Sonntagsrunde auf Deutsch und Englisch von Fayo Said.

Auf Facebook läuft der Talk der Stipendiatinnen als Watchparty und dort stehen im Anschluss Princela Biyaa und Marny Garcia Mommertz im Chat für Fragen bereit: facebook.com/IFFF.Dortmund.Koeln. Im Vorfeld ist bei Interkultur Ruhr bereits ein Podcast erschienen über die Arbeit während der Recherche-Residenz, abrufbar unter interkultur.ruhr.