Oberhausen. Die schmerzhafte Lektion des Europapalast-Debakels ist hoffentlich gelernt: Beim „Rathaus der Musik“ sind die Chancen noch nicht versiebt.
Man könnte allzu schnell schlussfolgern: Herrje, das gibt doch den gleichen Murks wie beim Europapalast. Wie beim bröckelnden Kino im Europahaus sind Kostensteigerungen absehbar. Wie bei der ruinösen Immobilie, die schon allzu viele lieblose Besitzer hatte, ist auch beim Umzug der städtischen Musikschule der ursprüngliche Zeitplan heute Makulatur.
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Und doch ist der Sachstand rund um das künftige „Rathaus der Musik“ im Zentrum Sterkrades ein grundsätzlich anderer, reagiert die Politik entsprechend entspannter. Die „Hingucker“-Pläne für das historische Gebäude-Doppel sind mit zehneinhalb Millionen Euro (nach heutigem Zwischenstand) noch weit teurer als die Europapalast-Sanierung: Aber in Sterkrade veredelt die Stadt ihren eigenen Besitz. Und sie verwandelt das Dauer-Provisorium ihrer Musikschule im Gewerbegebiet in einen Coup für Sterkrade.
Schnell sein, wenn die Förderanträge ‘rausgehen
Manche hatten beim Wunsch nach einem vielfältig nutzbaren Saal das GHH-Gästehaus im Blick, schließlich ist’s der unmittelbare Nachbar des historischen Rathauses. Doch dann hätte die Stadt wieder um die Immobilie eines Dritten verhandeln müssen – und wie viel kostbare Zeit dabei verplätschern kann, zeigte sich gerade erst beim ersehnten Saal für Alt-Oberhausen.
So macht die Strategie Sinn: erst abwarten, dann sorgfältig prüfen – und schließlich schnell sein, wenn die Förderanträge ‘rausgehen. Man fragt sich nur, warum nach dieser schlichten Erkenntnis nicht bei allen wichtigen Projekten vorgegangen wird.