Oberhausen. Die Sanierung eines alten Kinosaals in Oberhausen galt als Prestige-Projekt. Doch die Pläne scheinen in den Sand gesetzt. Droht nun das Aus?
Für das in akute Finanzierungsnot geratene Projekt der Sanierung des „Europapalastes“ und seines Umbaus von einem maroden Kinosaal in eine vielseitig nutzbare Kulturstätte bleiben nur noch zwei Optionen: das Projekt komplett zu beerdigen – oder die Planung zu beenden, um für die Arbeiten im Europahaus nach einer neuen öffentlichen Finanzierung zu suchen.
So skizziert die nachgereichte Vorlage für den Kulturausschuss, der am Dienstag, 8. Juni, um 15 Uhr im Saal „Berlin“ der Luise-Albertz-Halle tagt, die Situation in Folge der Kostensteigerungen, die derzeit auf fast zwei Millionen Euro kalkuliert werden – aber mit den „laufenden Indexsteigerungen“ einer hoch ausgelasteten Baubranche noch weit höher ausfallen könnten.
Stadt muss Fördergelder zurückzahlen
Im Planungsausschuss hatte Dezernent Ralf Güldenzopf bereits vor einem Monat die dramatische Situation skizziert. Inzwischen hat die Stadt auch schriftlich die Ablehnung der Bezirksregierung: Das Land übernimmt weder die fast verdoppelten Kosten von insgesamt 4,4 Millionen Euro, noch erlaubt es eine spätere Fertigstellung des Projekts. Dem „Europapalast“ wird also die Förderung entzogen; die Stadt muss bereits abgerufene Fördermittel mit Zinsen zurückzahlen.
Daher wäre die Einstellung des Projekts mit rund 1,1 Millionen Euro überplanmäßiger Kosten ebenso teuer wie die „Variante B“, nämlich die Entwurfsplanung fertigzustellen als Grundlage für einen erneuten Förderantrag nach dem Prinzip Hoffnung.