Oberhausen. . Kinder und Jugendliche sollen im schmucken Sterkrader Gebäude musizieren. Umzug aus einem Zweckbau im Gewerbegebiet ab 2020 möglich.
Die städtische Musikschule und das Kulturbüro sollen ab 2020 in das Alte Rathaus Sterkrade an der Steinbrinkstraße einziehen. Dieser Plan nimmt nun immer mehr Fahrt auf; in der nächsten Woche diskutiert der Kulturausschuss das Thema und es zeichnet sich eine parteiübergreifende Zustimmung dazu ab. Auch die Stadtverwaltung unterstützt das Vorhaben, bei dem allerdings noch viele Details und vor allem die Kosten zu klären sind.
Seit 2004 residiert die Musikschule in einem angemieteten Gebäude im Gewerbegebiet „Im Lipperfeld“ – eine wenig repräsentative Adresse für eine der wichtigsten Kulturinstitutionen der Stadt. Der langfristige Mietvertrag endet hier am 31. Januar 2019 (mit jährlicher Verlängerungsmöglichkeit). Vor diesem Hintergrund ergibt sich die Chance eines Musikschul-Umzuges an einen geeigneteren Standort mit mehr Ausstrahlung und einem größeren Raumangebot.
Politik und Verwaltung favorisieren dabei das denkmalgeschützte, historische Rathaus in Sterkrade, erbaut 1888, wobei die Erweiterung aus dem Jahr 1901 stammt. Das Strategische Immobilienmanagement und die OGM haben das Gebäude bereits unter die Lupe genommen. Ein umfangreicher Umbau ist hier nötig, um künftig die Musikschule zu beherbergen, doch grundsätzlich ist der Standort laut Verwaltung optimal geeignet: Das Alte Rathaus biete mit einer Gesamtnutzfläche von 1600 Quadratmetern ausreichend Platz, um das Raumprogramm der Musikschule unterzubringen. Dazu zählen eine ausreichende Anzahl an Unterrichts- und Fachräumen und ein zeitgemäßes Tonstudio. Zudem müssen Lagerflächen für mehr als 1000 Instrumente vorhanden sein, die für das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ benötigt werden.
Flore spricht vom Kultur-Rathaus
Auch das Kulturbüro und das Aufgabengebiet Sinfoniekonzerte sollen hier einziehen, so dass der gesamte städtische Bereich Musische Bildung und Kulturarbeit hier eine neue Heimat finden könnte. Von Vorteil sei auch, so die Verwaltung, die zentrale Lage des Alten Rathauses mit guter Bus-Anbindung.
Der Umzugsplan wird von Manfred Flore, Sprecher der SPD im Kulturausschuss, mit Nachdruck unterstützt. „Wir würden uns in Sterkrade riesig freuen, wenn das klappt“ sagt der Politiker, der bereits von einem Kultur-Rathaus für Sterkrade spricht. Bereichsleiter Volker Buchloh unterstützt ebenfalls das Projekt. Flore hat Ende 2017 am Rande einer Saporishja-Reise die Idee mit Klaus-Dieter Broß, Sprecher der CDU im Kulturausschuss, beraten und auch dabei Unterstützung erfahren. Die Signale stehen klar auf Umzug.
Neuer Standort gesucht
Direkt neben dem Alten Rathaus befindet sich das Ex-GHH-Gästehaus mit einem großen Saal. Manfred Flore hat eine Idee: Dieses Haus könnte man im Zuge des Umzuges mit dem Alten Rathaus verbinden und so für die Musikschule nutzbar machen.
Derzeit nutzen der Fachbereich Sozialhilfe und das Regionalteam Jugendhilfe das Alte Rathaus. Der Fachbereich Sozialhilfe wird in das Ex-Sparkassengebäude Essener Straße ziehen. Für die Jugendhilfe wird noch ein neuer Standort in Sterkrade gesucht.