Oberhausen/Mülheim. Zwei junge Oberhausener wurden für ihre Idee zur Energieeinsparung ausgezeichnet. Nun soll das Konzept auf alle RWW-Standorte übertragen werden.

Zwei Auszubildende der Rheinisch-Westfälischen-Wasserwerkgesellschaft (RWW) haben ein Verfahren zur Optimierung von Heizanlagen entwickelt - und wurden dafür von der IHK ausgezeichnet.

„Ziel war es, Einsparungspotenziale festzustellen und anschließend zu realisieren“, berichtet der gebürtige Oberhausener und Preisträger Suad Tokbay. „Wir haben uns zahlreiche elektrische Anlagen auf unseren Standorten angeschaut, bis wir fündig geworden sind.“ Die Wahl fiel letztlich auf die Elektroheizungen in Räumen mit Natronlauge-Anlagen.

Oberhausener Abou Sangaré erklärt, worum es im Detail ging: „Natronlauge muss dem Wasser immer flüssig zudosiert werden. Lagert die Lauge bei Temperaturen unterhalb von 12 Grad Celsius, kristallisiert sie und man kann sie nicht mehr pumpen. Die Umgebungstemperatur muss also immer oberhalb dieses Wertes liegen.“ In der Vergangenheit liefen die Heizungen daher bisweilen durchgängig mit maximaler Leistung. Energieeffizient klingt anders. „Oftmals waren die Räume einfach überhitzt“, ergänzt Sangaré. „Dies galt es zu ändern.“ [Lesen Sie auch:Vision 2030 in Oberhausen: Müll-Laster tanken Wasserstoff?]

RWW will Energiesparmaßnahme auf andere Standorte übertragen

Und dies tat das Duo, indem es innerhalb des Raums die Temperatursensoren an eine Stelle außerhalb der Heizkörper anbrachte. Durch den verbesserten Einbau der Messung kann die Heizung die Raumtemperatur nun zuverlässig auf 16 Grad halten und hat damit einen deutlich geringeren Stromverbrauch.

„Wir können jetzt eine Menge Strom und somit Kosten einsparen“, freut sich Constantin Blanck, RWW-Energiemanager und Pate des Teams. Die RWW beginnt jetzt, die im Wasserwerk Mülheim-Styrum umgesetzte Effizienzmaßnahme auch auf ihre anderen Standorte zu übertragen, an denen ebenfalls Natronlauge zum Einsatz kommt. [Lesen Sie auch:Forschung in Oberhausen - Pflanzenwände fürs Klima: Die Zukunft der Ruhrgebietsstädte?]

Zum Zeitpunkt des „Energie-Scouts“-Projektstarts im vergangenen Jahr waren Sangaré und Tokbay noch in der Ausbildung, Anfang 2021 schlossen sie ihre Prüfungen ab. Seitdem arbeiten sie in der Instandhaltung bei RWW. Als Sieger im NRW-Wettbewerb haben sich die beiden automatisch für den Bundesentscheid der IHK qualifiziert. Die Ergebnisse werden im Juli mitgeteilt.