Oberhausen. Auf einer Grünfläche von 25.000 Quadratmetern sollen in Königshardt drei Mehrfamilienhäuser entstehen. Politiker von SPD und Linken wehren sich.

Drei neue Mehrfamilienhäuser sind an der Falkestraße in Königshardt geplant, direkt am Nordfriedhof. Die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans wird zurzeit in den politischen Gremien beraten. Äußerst kritisch sieht der planungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Ulrich Real, das Vorhaben. Bei einer Besichtigung vor Ort hätten Mitglieder der Fraktion „ein intaktes Stück Natur“ vorgefunden. „Auf relativ kleiner Fläche hat sich hier ein Miteinander von altem Baumbestand, freier Wiese und dichtem Unterholz entwickelt“, sagt Ulrich Real. „Diese Fläche darf aus unserer Sicht nicht für eine Bebauung freigegeben werden.“

SPD: Die Fläche hat einst als nicht bebaubar gegolten

Während im Landschaftsplan der Stadt Oberhausen aus dem Jahr 1996 die Fläche als nicht bebaubar dargestellt werde, formuliere das Stadtentwicklungskonzept von 2008 genau das Gegenteil. „Wir dürfen Bebauungen nicht nur mit vorhandenen Plänen begründen“, sagt Real, „vor allem, wenn diese schon relativ alt sind. Wir müssen uns auch fragen, wie man heute eine solche Fläche bewerten würde.“

„Das Problem des fehlenden Wohnraums wird so nicht gelöst“

Auch die Linke Liste wendet sich gegen die Pläne der Stadt, das Areal für eine Bebauung freizugeben. Mit einem Änderungsantrag wollen die Mitglieder erreichen, dass die Grünfläche erhalten bleibt und nicht bebaut wird.

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„Weiter soll geprüft werden, ob diese Grünfläche in das angrenzende Naturschutzgebiet Sterkrader Wald eingegliedert werden kann“, sagt Michael Hake, Mitglied im Planungsausschuss für die Linke Liste. „Die Stadt verkauft immer wieder eigene Grundstücke und reduziert so den dringend benötigten Grünraum, der zur Erholung und für Frischluftschneisen benötigt wird.“ Auch werde diese „Verkaufspolitik der Stadt“ das Problem nicht lösen, dass bezahlbarer Wohnraum fehlt. „Stattdessen müssen die Stadtzentren unter die Lupe genommen werden und die Leerstände im Wohnungsbereich in Zusammenarbeit mit den Eigentümern wieder für die Vermietung nutzbar gemacht werden.“