Oberhausen. Damit hatten die Veranstalter von Fridays for Future Oberhausen nicht gerechnet: 300 Radler setzten sich für den Erhalt des Sterkrader Waldes ein.
Über 300 Oberhausener nahmen am Freitag, 19. März 2021, am Klimastreik zum Erhalt des Sterkrader Waldes teil. „Wir freuen uns sehr darüber, dass viele Menschen mit ihren Fahrrädern, guter Stimmung und einigen sehr guten Reden vorbeikamen“, sagt Mitorganisator Jason Michalek von „Fridays for Future Oberhausen“. Dass sogar rund viermal so viele Menschen gekommen seien, wie vorab angemeldet worden waren, zeige deutlich, dass viele Leute zunehmend bereit sind, sich für den Erhalt des Waldes einzusetzen, der für den Ausbau des Autobahnkreuzes an der A3 gerodet werden soll. Insgesamt geht es um 5000 Bäume und eine Fläche von etwa elf Hektar.
Doch trotz dieses regen Interesses an der Aktion bliebe in Oberhausen noch viel Luft nach oben. „Die Waldspaziergänge im Hambacher Forst von einigen Dutzend Teilnehmern hatten sich innerhalb kürzester Zeit hin zu einem Massenprotest entwickelt“, führt auch Mitorganisator Lion Rudi aus. Der Hambacher Forst ist ein über Jahrtausende gewachsenes Ökosystem, das dem Braunkohle-Tageabbau weichen sollte. Nachhaltige Proteste von Anwohnern und unzähligen Organisationen hatten dies aber verhindern können.
Mit den Anwohnern auch für einen besseren Lärmschutz streiten
Lion Rudi hofft nun auf eine ähnliche Entwicklung in Oberhausen. Er sagt: „Trotz der Corona-Pandemie ist die Klimagerechtigkeitsbewegung, zumindest hier in Oberhausen, bunter und lauter denn je.“ Wer bereit sei Unterschriften zu sammeln, Transparente zu malen, zur Demo zu gehen, am Wald zu campen oder sonst irgendwie zu protestieren, sei immer willkommen.
„Den direkten Anwohnern möchten wir an dieser Stelle aber auch noch sagen, dass wir deren Forderung nach Lärmschutzwänden verstehen und unterstützen“, erläutert Rudi. Dass für die Gesundheit der Bürger notwendige Lärmschutzmaßnahmen aber nur an den Ausbau der Autobahn gekoppelt würden, sei unverständlich und spiele Menschen unnötig gegeneinander aus, ergänzt Mitorganisatorin Anina Fischer. „Wir sind gerne bereit, mit den Anwohnern für den Erhalt des Waldes und den Lärmschutz zu streiten.“