Oberhausen. Die Satire-Partei „Die Partei“ hat RWO-Präsident Hajo Sommers als Kandidaten für die Bundestagswahl bestätigt. Seine erste Aufgabe: Papierkram.

Geschlafen hat er nicht besser, nicht schlechter als sonst. Hajo Sommers erste Stunden als Politiker fühlen sich wenig spektakulär an. „Momentan geht es noch um Anträge. Alles muss ja seine Richtigkeit haben“, sagt der Präsident des Fußball-Viertligisten Rot-Weiß Oberhausen (RWO) und Chef des Kleinkunst-Tempels Ebertbad.

Seit Samstag ist er Direktkandidat der Satire-Partei „Die Partei“ für den Wahlkreis 117 Oberhausen/Wesel 3 (Dinslaken).

Die Partei: Mitglieder bestätigen Sommers Kandidatur

Seit Sonntag, muss man korrekterweise sagen. Dann nämlich haben die Parteimitglieder aus beiden Städten das Votum einer Videokonferenz vom Vortag noch einmal offiziell bestätigt. Überraschungen gab es nicht: Der Urnengang endete einstimmig. Keine Enthaltung, keine Gegenstimme. Ein Gegenkandidat war gar nicht erst angetreten.

Für einige ist er offenbar schon Kanzler. Oder der passende Kandidat. RWO-Vorstandskollege Thorsten Binder hat Präsident Sommers so am Tag nach der Wahl am Telefon begrüßt. „Es haben sich Oberhausener aus Hamburg und Berlin gemeldet und ihre Hilfe angeboten.“ Die Nachricht spricht sich herum.

Partei? Welche Partei denn jetzt? Alle wissen noch nicht Bescheid, sagt Sommers. Nicht alle finden es automatisch gut. Die Satire-Partei, die häufig mit sarkastischen und ironischen Plakaten aktuelle politische Themen aufgreift, hat ihren Coup mit dem bekannten Zugpferd für den Wahlkampf bereits zuversichtlich in einem Video verewigt.

Die Partei: Sommers benötigt 200 Unterstützer-Unterschriften

Wie geht es weiter? Wenn die ersten Formalien erfolgreich waren, muss Sommers erst einmal sammeln. 200 Unterstützer-Unterschriften benötigt der Ebertbad-Bademeister, um im Wahlkreis antreten zu dürfen.

Macht er sich für die Satire-Partei (ein Prozent der Zweitstimmen, 2017) realistische Hoffnung auf einen Einzug in den Bundestag? Denn schließlich müssen auch die Polit-Spaßmacher die Fünf-Prozent-Hürde nehmen. „Natürlich“, sagt er. Für seine Kernkompetenzen Kultur und Sport wolle er sich stark machen. Besonders um die Erststimmen, also die für den Direktkandidaten, geht es der Satire-Partei.

Der Wahlkampfmodus muss noch etwas warten. „Sobald der Papierkram erledigt ist!“