Oberhausen. Die Bauwirtschaft boomt. Daran sollen die Beschäftigten angemessen beteiligt werden, so die IG Bau. Die Gewerkschaft fordert deutlich mehr Lohn.
Die rund 2900 Bau-Beschäftigten in Oberhausen sollen mehr Geld bekommen: In der anstehenden Tarifrunde für die Branche fordert die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) ein Lohn-Plus von 5,3 Prozent.
Das berichtet die Gewerkschaft in einer aktuellen Mitteilung. Neben der Lohnforderung gibt es noch einen weiteren Punkt: Außerdem soll ein Modell für die Entschädigung der Wegezeit, also der langen, meist unbezahlten Fahrzeit zur Baustelle, weiterentwickelt werden.
Volle Auftragsbücher
„Der Boom der Bauwirtschaft hält trotz Pandemie an. Nun müssen die Beschäftigten an den steigenden Umsätzen beteiligt werden“, sagt Peter Köster, Bezirksvorsitzender der IG Bau Mülheim-Essen-Oberhausen. Der Gewerkschafter verweist auf die hohe Zahl der Baugenehmigungen, die zu weiterhin vollen Auftragsbüchern bei den Unternehmen führten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde in Oberhausen im vergangenen Jahr der Bau von 254 Wohnungen genehmigt. Dabei investierten Bauherren rund 44 Millionen Euro.
Arbeiten auf Hochtouren
„Während viele Branchen stark von den Lockdowns und Kontaktbeschränkungen betroffen sind, laufen die Arbeiten am Bau auf Hochtouren weiter“, sagt IG-Bau-Verhandlungsführer Carsten Burckhardt. Statt Homeoffice und Kurzarbeit seien für viele Maurer, Zimmerleute und Straßenbauer Überstunden und Wochenendarbeit an der Tagesordnung. Dafür hätten sie eine faire Anerkennung verdient.
Nach Angaben des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes stieg der Umsatz in der Branche im vergangenen Jahr um sechs Prozent. Auch die Aussichten für das laufende Jahr sind gut: Die Konjunkturprognose für das Bauhauptgewerbe kletterte laut ifo-Institut im März mit einem Plus von 2,3 Prozent auf den höchsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie.