Oberhausen. Eine Frau aus Oberhausen ist angeklagt, als Kassiererin wissentlich falsche Banknoten angenommen und gegen echte Euro-Scheine getauscht zu haben.
Eine Frau (28) ist vor dem Schöffengericht in Oberhausen angeklagt, Falschgeld in Umlauf gebracht zu haben. Zum Prozessauftakt erklärte sich die Angeklagte für unschuldig. Bei einem nun folgenden Verhandlungstermin am 26. April will das Schöffengericht unter Vorsitz von Richter Alexander Conrad mit Hilfe von Zeugen für weitere Aufklärung sorgen.
Im Juni und Juli 2019 soll es zu den kriminellen Taten gekommen sein. Die Frau arbeitete damals als Aushilfs-Kassiererin in einer freien Tankstelle im Stadtnorden von Oberhausen. Als sie Kassendienst hatte, soll die Angeklagte bei drei Gelegenheiten wissentlich Falschgeld von angeblichen Tankstellen-Kunden angenommen haben: Gefälschte 50-Euro-Scheine wurden gegen echte 100-Euro-Scheine aus der Kasse getauscht.
Bilder der Überwachungskamera
Dem damaligen Tankstellenpächter fielen die Blüten, die in seiner Kasse landeten, damals erst auf, als ihn die Sparkasse Oberhausen darauf aufmerksam machte, dass bei seinen geschäftlichen Einzahlungen am Geldautomaten falsche Banknoten festgestellt worden seien. Daraufhin kontrollierte der Mann die Kasse und stieß auf weitere gefälschte 50-Euro-Scheine. Der Tankstellenpächter sichtete dann die Videoaufnahme der Überwachungskamera und sah die verdächtigen Tausch-Szenen an der Kasse: braune Banknoten gegen grüne – 50er-Scheine (falsch) gegen 100er-Scheine (echt).
Der ehemalige Tankstellenpächter (49) sagte nun als Zeuge vor Gericht aus. Damals, im Sommer 2019, war er so verärgert, dass er der nun angeklagten Frau ihren Lohn als Aushilfs-Kassiererin mit falschen 50-Euro-Scheinen aus der Kasse bezahlte. Damit beging er selbst ein Delikt: Das Inverkehrbringen von Falschgeld. Er musste bereits eine Geldstrafe dafür zahlen.
Fingerabdruck auf einer Blüte
Zwei der Männer, die auf den Aufnahmen der Überwachungskamera zu sehen sind, als im Sommer 2019 die falschen 50-Euro-Scheine in der Tankstelle gegen echte 100er-Scheine bei der Kassiererin getauscht wurden, sollen nun Ende April vor dem Schöffengericht aussagen. Auf einer der Blüten fand die Kripo übrigens einen Fingerabdruck, der bisher keinem Verdächtigen in der Polizeikartei zugeordnet werden konnte.