Oberhausen. Bier und Cola als Beute, die Getränke zur Tatzeit leicht greifbar: Ein Getränkediebstahl an der Centro-Promenade beschäftigt das Schöffengericht.
Einen besonderen Tatort hatte sich ein Bier- und Coladieb im Juli 2019 ausgesucht: ein geschlossenes Restaurant direkt an der Centro-Promenade in Oberhausen. Gegen drei Uhr in der Frühe griff der junge Mann mit einem Komplizen in einen unverriegelten Kühlschrank im Außenbereich des Restaurants und stahl Getränke im Wert von rund 25 Euro.
Eine vergleichsweise übersichtliche Beute, doch dieses Handeln blieb nicht ohne Folgen: Die Centro-Security fasste die beiden unmittelbar nach der Tat. Ein 20-Jähriger musste sich nun vor dem Schöffengericht in Oberhausen für den versuchten Diebstahl verantworten. Der junge Mann zeigte sich geständig. Der Diebstahlsversuch sei aus einer Laune heraus geschehen, so seine Anwältin. Man habe in jener Nacht das illegale Tun und seine möglichen Folgen nicht ausreichend bedacht.
Schon Jugendarreste verbüßt
Der junge Angeklagte, der einen erheblichen regelmäßigen Alkoholkonsum einräumte, noch keinen Beruf vorweisen kann und nach eigenem Bekunden schnellstmöglich den Hauptschulabschluss nachholen will, ist juristisch vorbelastet und hat wegen Körperverletzungen Jugendarreste verbüßt, wie es vor Gericht hieß.
Nach kurzer Beratung verkündete der Vorsitzende Richter Marc Voosen das Urteil: Der 20-Jährige wird verwarnt und hat am Projekt „Seven Challenges“ der Jugendgerichtshilfe teilzunehmen - das ist ein Gruppenangebot für Jugendliche von 14 bis 20 Jahren, die auf diese Weise ihren Konsum von legalen und illegalen Drogen sowie Alkohol hinterfragen.
Richter Voosen ließ mit Blick auf diesen Fall noch erkennen, dass es aus seiner Sicht nicht besonders klug sei, einen stets unverriegelten Außen-Kühlschrank mit Getränken direkt an die sommerliche Centro-Promenade zu stellen: „Ob das besonders clever ist, sei mal dahingestellt.“