Oberhausen. Das Start-up Pottwatch aus Oberhausen hat bereits echte Zechen-Kohle in ihren Armbanduhren verarbeitet. Nun haben die jungen Gründer neue Pläne.

Wie die Zeit vergeht. Vor drei Jahren mischten drei Oberhausener mit einer neuen Idee die hiesige Zeiger-Branche auf. Damian te Heesen, Jason Sell und Lucas Heinen wollten mit ihren Revier-Uhren ein urbanes Stück Heimat ans Handgelenk heften. Sie verarbeiteten in ihren Zeitmessern nämlich die letzte Steinkohle aus der mittlerweile geschlossenen Zeche Prosper Haniel.

437 Unterstützer fanden die Idee damals zeitlos - die drei findigen Gründer sammelten per Rudelfinanzierung das Geld für die Produktion. Es ist die Geburtsstunde der Kollektion „Grubenlicht 5.1“ und nebenbei auch der Urknall für das Start-up-Label Pottwatch. Die zunächst 510 Uhren sind schnell vergriffen.

Pottwatch: Strukturwandel für das Handgelenk

Eine Uhr mit Philosophie? „Wir wollten den Strukturwandel dabei nicht nur thematisieren, sondern nach Möglichkeit auch mitgestalten“, erinnert sich Mitgründer Lucas Heinen. Und damit blicken die Pottwatcher zugleich schon wieder voraus. Ende Mai soll nämlich das nächste Kapitel in der lokalen Uhrenproduktion aufgeschlagen werden. Mit der neuen Kollektion "Metropolis" zielt Pottwatch erneut auf die Armbanduhr-Fans. In einigen Wochen soll das Geheimnis gelüftet werden. Zuletzt waren die Uhren auch im Centro Oberhausen erhältlich.

Von heimatlicher Zechenromantik wollen die Gründer auch bei der neuen Uhr nicht abweichen. „Die Kollektion stellt eine Hommage an die Ruhr dar, die sinnbildlich für erfolgreichen Wandel steht“, so viel möchte Lucas Heinen bereits verraten. Vergangenheit und Zukunft sollen verschmelzen, da die Oberhausener auch einer regionalen Initiative helfen wollen. „Mit einer Crowdfunding-Kampagne wollen wir gemeinsam mit dem RVR Ruhr Grün das Projekt ‚Fünf Millionen Bäume fürs Ruhrgebiet‘ unterstützen.“

Pottwatch: Gründer sammeln Geld für Baumpflanzprojekt

Damit wolle man einen Teil zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen. Es geht um Baumpflanzprojekte. Zuletzt versteigerten sie das letzte Exemplar ihrer Uhren-Gründeredition. Aus den Erlösen konnten immerhin 300 Bäume gepflanzt werden.