Oberhausen. Die Reaktionen nach dem Schulstart für alle fallen in Oberhausen gemischt aus. Schulpflegschaft spricht von Überforderung auf allen Seiten.
„Da haben wir einfach nicht mehr mit gerechnet“, sagt Nina Theilenberg offen. Dass die Kinder in Oberhausen zwei Wochen vor den Osterferien wieder in die Schulen und in den Wechselunterricht starten, hat viele Oberhausener Eltern überrascht. Theilenberg, stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende der Stadt und Mutter dreier Kinder, hat in den vergangenen Tagen die unterschiedlichsten Reaktionen aufgenommen.
Viele Eltern seien überfordert durch die sich ständig ändernden Vorgaben, ängstigen sich mit Blick auf die steigenden Corona-Zahlen in Oberhausen. Die ersten Reaktionen nach dem Start des Wechselunterrichts für alle Jahrgänge am Montag, 15. März, fallen teils extrem unterschiedlich aus. „Ein Vater wollte sein Kind erst nicht in die Schule schicken, andere Eltern wünschen sich sogar noch mehr Unterricht“, fasst Theilenberg zusammen. „Was aber alle eint, ist die Freude darüber, dass die Kinder wieder etwas mehr Struktur in ihren Alltag bekommen.“
Sorge über Schnelltests für Schüler in Oberhausener Schulen
Eine echte Struktur im Alltag sei in den letzten Monaten unmöglich zu gewährleisten gewesen. Die Leiterin der Schulpflegschaft sieht es bei ihren eigenen Kindern. „Ich versuche, meinen Sohn regelmäßig zum gemeinsamen Joggen zu motivieren. Aber er ist fast 14 Jahre alt, natürlich will er nicht ständig mit Mama und Papa durch die Gegend laufen. Wir können unseren Kindern nicht die Erfahrungen bieten, die sie machen müssten, um sich selbst zu entwickeln.“ Mit Sorge schaut sie auf die Zukunft. „Ganz klar können nicht nur Kinder aus schwächeren Familien verwahrlosen. Dies ist ein Thema, das alle Familien angeht.“
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Auch der gestartete Unterricht birgt für die Eltern viele Fragen. „Wie aussagekräftig ist das Ergebnis des Schnelltests, wenn die Kinder das selbst machen? Dass Lehrer die Testungen ausführen könnten, macht auch einigen Sorgen.“ Die Vorsitzende lobt jedoch die Arbeit der Schulen und der Stadt. Theilenberg: „Natürlich würden wir uns vieles anderes wünschen, aber ich habe das Gefühl, die Stadt tut, was sie kann. Derzeit hat niemand ein Patentrezept, das wissen auch die Eltern.“