Oberhausen. Sowohl die britische als auch die südafrikanische und brasilianische Corona-Variante wurde in Oberhausen entdeckt. Die Zahlen Überblick.

Mutierte Varianten des Coronavirus machen inzwischen 20,4 Prozent des aktuellen Infektionsgeschehens in Oberhausen aus. Damit geht in den letzten sieben Tagen etwa jede fünfte Infektion auf eine Mutation zurück. Das teilte die Stadt auf Nachfrage mit.

Insgesamt seien bisher 36 Fälle von Mutanten in Oberhausen bekannt. Demnach wurde nach Angaben des Rathauses bislang 18 Mal die britische Mutation B.1.1.7 nachgewiesen. Fünf mal wurde die südafrikanische Variante B.1.351 und ein Mal die brasilianische Variante B.1.1.28 gefunden.

Zu zwölf weiteren auffälligen Funden kann die Stadt keine konkreten Angaben machen. Diese seien „nicht differenzierbar“ oder „nicht näher spezifiziert“. Die Virusmutante aus Brasilien und die aus Südafrika zeigen sehr ähnliche Mutationen, beide haben sich an den sogenannten Spike-Proteinen verändert.

„Die Hauptansteckungsquelle ist nach wie vor der private Bereich“

Nachdem das Evangelische Krankenhaus Oberhausen (EKO) Mitte Februar 2021 erstmals eine Mutation nachgewiesen hatte, entschied der Oberhausener Krisenstab, künftig alle positiven PCR-Tests in Oberhausen auf die veränderten Varianten zu überprüfen. Zuvor wurde lediglich dann zusätzlich untersucht, wenn etwa ein ungewöhnlicher Krankheitsverlauf vorlag oder sich ein Infizierter in einem Land aufgehalten hatte, in denen die Mutanten bereits im Umlauf waren.

Wo es genau zu der Ansteckung mit den mutierten Varianten kam, kann die Stadt nach eigenen Angaben nicht genau sagen. „Wir konnten bisher keinen Hotspot identifizieren“, teilte Stadtsprecher Martin Berger mit. „Die Hauptansteckungsquelle ist nach wie vor der private Bereich.“

Britische Virusvariante macht immer größeren Anteil der Infektionen aus

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Die Virusvarianten gelten als ansteckender. Dennoch ist der Inzidenzwert in Oberhausen in den vergangenen sieben Tagen relativ stabil leicht über der 50er-Marke geblieben. Derzeit liegt er bei einem Sieben-Tages-Wert von 57,4 Infektionen je 100.000 Einwohner.

Besonders die Verbreitung der zuerst in Großbritannien nachgewiesenen Variante B.1.1.7 nimmt in Deutschland immer mehr zu. Ihr Anteil an einer Stichprobe von knapp 25.000 positiven Fällen aus der vergangenen Woche beträgt rund 46 Prozent, wie aus einem aktuellen Bericht des Robert-Koch-Instituts hervorgeht. Vor rund einem Monat hatte das RKI den Anteil der Mutante noch auf sechs Prozent beziffert, vor zwei Wochen auf 22 Prozent. Die südafrikanische und brasilianische Variante spielt nach Einschätzung des RKI bislang insgesamt keine große Rolle in Deutschland.