Oberhausen. Gartenmärkte dürfen im Corona-Lockdown wieder öffnen. Allerdings gilt das nicht für alle Artikel. Wie Baumärkte in Oberhausen den Verkauf regeln.
Als der Schnee rieselte, dachte keiner an blühende Blumenpracht. Doch ein sonniges Wochenende mit milden Temperaturen später, schon setzen bei Freunden von Balkon und Garten die ersten Frühlingsgefühle ein.
Praktisch dabei: Gartenmärkte dürfen auch in Oberhausen an Privatleute verkaufen. Allerdings gilt dafür ein klares Regelwerk, was einige Kunden nicht auf dem Schirm haben. Bei Artikeln fürs Grüne, wie sie zum Beispiel die großen Baumärkte anbieten, gibt es deutliche Unterschiede.
Gartenmärkte verkaufen Gemüsepflanzen und Saatgut
Bislang durften im Corona-Lockdown nur Schnittblumen und kurzfristig verderbliche Topfpflanzen verkauft werden. Nachdem die NRW-Landesregierung die Corona-Schutzverordnung zum Wochenbeginn leicht gelockert hat, können die Händler auch wieder Gemüsepflanzen und Saatgut anbieten. So heißt es in der Verordnung: „Diese Waren, einschließlich des unmittelbaren Zubehörs, dürfen auch von Bau- und Gartenmärkten verkauft werden.“
Allerdings gibt es eine klare Grenze: „Solche Märkte müssen den Verkauf an Privatleute ausschließlich auf diese Waren begrenzen und dürfen dabei ausdrücklich keine anderen Sortimente verkaufen.“ Soll heißen: Neben den Blumen noch fünf Eimer Farbe und einen Holzkohlegrill mitzunehmen, ist nicht möglich.
Die Kette Hornbach macht an ihren 18 Standorten in Nordrhein-Westfalen ihre Gartenabteilung für Privatkunden wieder auf - und damit auch das Geschäft am Brammenring neben dem Centro Oberhausen.
„Kassenkräfte und Mitarbeiter von Sicherheitsdiensten erfassen die Anzahl der Kunden und achten darauf, dass die zulässige Gesamtzahl nicht überschritten wird“, teilt das Unternehmen mit. Es gelte: ein Kunde pro 20 Quadratmeter. Alle weiteren Corona-Regeln würden überprüft. Kassen seien mit Spuckschutz und Abstandsmarkierungen ausgestattet worden. Auch einen separaten Eingang soll es geben.
Restliches Sortiment im Baumarkt nur für Gewerbekunden
„Nach der intensiven Frostphase fangen die Menschen wieder an, ihre Freizeit- und Selbstversorger-Gärten für das nahende Frühjahr fit zu machen“, sagt Hornbach-Gebietsleiter Enrico Gaffrey. Es sei erwünscht, dass die Menschen viel Zeit zu Hause verbringen und sich dort auch sinnvoll beschäftigen können. Gaffrey rechnet den Gärten daher eine besondere Bedeutung zu.
Ähnlich verfährt der Hellweg-Baumarkt an der Lindnerstraße. „Wir beraten rund um die Themen Aussaat, Anzucht und Frühbeete. Außerdem haben wir ein großes Angebot an Zimmerpflanzen, um es sich zu Hause und im Homeoffice schön zu machen“, heißt es beim Oberhausener Markt. Die Kunden würden sich auf die kommende Garten-Saison vorbereiten. Hier verweisen die Betreiber ebenfalls auf die geltenden Corona-Schutzbestimmung.
Auch wenn der Gartenmarkt für ausgewählte Artikel öffnet, dürfen Privatpersonen den Baumarkt mit dem Restsortiment weiterhin nicht betreten. Dieser ist derzeit den Gewerbetreibenden, wie Handwerksbetrieben, vorbehalten. Ein Gewerbeschein ist als Nachweis nötig.
Anfragen über Internet, Telefon und WhatsApp
Wer nun doch in der eigenen Wohnung schrauben muss, hat allerdings noch eine weitere Möglichkeit, die auch andere Branchen munter nutzen. Privatkunden können Baumarktartikel nämlich mit „Click & Collect“ bestellen. Dies bieten fast alle großen Märkte an.
Bauartikel werden vom Kunden zunächst im Internet begutachtet. Anschließend bestellen sie diese über die Webseite des Marktes oder teilweise per Telefon-Anruf.
Der Ziesak Hagebaumarkt an der Mülheimer Straße bietet seinen Kunden zusätzlich die Option, die Artikel über den Mitteilungsdienst „WhatsApp“ anzufragen. Wenn Privatpersonen ihre Waren am Markt abholen möchten, können dafür Parkboxen zugeordnet werden. Dort übergeben Mitarbeiter die Artikel am Kofferraum dann kontaktlos.
>>> Geschlossene Geschäfte - „Click & Collect“ wird beliebter
Durch den Corona-Lockdown haben die meisten Geschäfte weiter geschlossen. Im Internet vorbestellte Waren abzuholen, wird immer häufiger genutzt. Der Name: Click & Collect.
Einige Läden aus dem Centro Oberhausen haben das kontaktlose Verfahren früh eingeführt. Die Warenübergabe erfolgt an getrennten Ausgabestellen in der Nähe der Shops. Auch in Stadtteilen wie Sterkrade und Osterfeld bieten Geschäfte diesen Vertriebsweg an.