Oberhausen/Dinslaken. Tareq Alaows floh vor fünf Jahren vor dem Bürgerkrieg in Syrien nach Deutschland - und will als bundesweit erster Flüchtling in den Bundestag.
Die Grünen aus Dinslaken und Oberhausen stellen Tareq Alaows als gemeinsamen Kandidaten für die Bundestagswahl 2021 auf. Der 31-Jährige erhielt in einer gemeinsamen Mitgliederversammlung ein eindeutiges Votum, wie die Partei mitteilte. Alaows ist gebürtiger Syrer und lebt erst seit 2015 in Deutschland: Er floh über die Balkanroute bis ins Ruhrgebiet.
„Ich kandidiere als erster Geflüchteter aus Syrien für den Bundestag, um mit meiner Stimme die Rechte von Geflüchteten und Migrant*innen in Deutschland zu vertreten“, teilte Alaows mit. Dabei spiele auch die Klimakrise eine große Rolle. „Die Krise trifft Menschen im globalen Süden besonders und verstärkt die bestehenden Verteilungskonflikte“, so Alaows.
Tareq Alaows Themen: Kommunalfinanzen bis Autobahnausbau
„Tareq steht auch für eine offene, tolerante und soziale Gesellschaft, die niemanden zurücklässt“, ergänzte Kreisverbandssprecherin Louisa Baumann. Mit ihm könne Oberhausen eine Stimme in Berlin gewinnen, die sich neben den Rechten von Geflüchteten auch in Themen wie Kommunalfinanzen und den geplanten Autobahnausbau einbringen werde.
Tareq Alaows ist neben seiner Aktivität bei den Grünen auch Mitgründer vom Bündnis „Seebrücke“, das sich für die Seenotrettung von Geflüchteten engagiert. In Damaskus hat Tareq Alaows einst Jura studiert und leistete für den roten Halbmond humanitäre Hilfe. In Deutschland trat er bislang als Aktivist und Sozialarbeiter in Erscheinung.