Oberhausen. Eigentlich sollte die amerikanische Virtual-Reality-Kette „The Void“ im Centro Oberhausen eröffnen. Doch damit rechnet keiner mehr.
Als Sternenkrieger in die Welt von Star Wars eintauchen. Oder mit den Ghostbusters fiese Geister jagen. Die Idee des Virtual-Reality-Parks „The Void“ klang vielversprechend. Das Unternehmen aus den USA plante den Sprung nach Europa und wollte im Centro Oberhausen seine erste Filiale in Deutschland eröffnen. Doch dem Indoor-Park mit VR-Brillen und virtuell erzeugten Abenteuerwelten droht das endgültige Aus.
„The Void“ am Centro sollte erste Filiale in Deutschland werden
830 Quadratmeter hatte das Centro seit Ende 2019 in bester Lage für den ambitionierten Mieter umgebaut. Die Räume im Obergeschoss der Centro-Promenade stehen seit vielen Monaten für den Innenausbau des Betreibers bereit. Doch, dass die Besucher hier in täuschend echte Computerwelten eintauchen, damit rechnet keiner mehr. „Wir bereiten uns auf eine anderweitige Vermietung vor“, sagt Centro-Manager Marcus Remark unserer Redaktion.
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Die Signale aus den USA sind keine guten. Das Branchenmagazin Protocol berichtet von finanziellen Problemen, die bei „The Void“ schon vor der Pandemie bestanden haben sollen und durch die Corona-Krise noch verstärkt wurden. Zuletzt soll der Disney-Konzern der amerikanischen Firma die Lizenzen für angesagte Spieletitel entzogen haben.
Das ambitionierte VR-Unternehmen, das eigentlich in 13 europäischen Metropolen expandieren wollte, stecke in der Krise, schreibt das US-Portal. Protocol berichtet zudem, dass die Markenrechte von „The Void“ auf den Unternehmer Jim Bennett übergangen seien, bei dem die Firma zuvor ein Darlehen aufgenommen habe. Was Bennett nach der Corona-Pandemie mit „The Void“ plant, steht in den Sternen.
Drei Restaurants mussten in der Corona-Krise schließen
Die Entwicklung ist ein Rückschlag für die Centro-Promenade. Nachdem einige Restaurants wie das asiatische Lokal Pagoda, die Karibik-Schlemmerkette Turtle Bay und das Brauhaus Zeche Jacobi nach dem ersten Lockdown die Segel streichen mussten, sollte das angesagte Freizeit-Format mit kabellosen VR-Brillen für neuen Schwung auf der 400 Meter langen Vergnügungsmeile sorgen.
Das für „The Void“ ursprünglich vorgesehene Ladenlokal befindet sich in den ehemaligen Räumen der Tourist-Information und Diskothek Viva (vormals Fun). Diese liegen an der Ecke zwischen Centro-Promenade und dem Platz der Guten Hoffnung in Sichtweite der König-Pilsener-Arena.
Am Centro öffneten bereits zwei Virtual-Reality-Angebote
Zumindest müssen die Besucher der Neuen Mitte Oberhausen auch ohne „The Void“ nicht auf die computergenerierten Welten verzichten. Virtual-Reality-Angebote konnten Abenteuerhungrige in der Nachbarschaft bereits ausprobieren. An der Marina Oberhausen öffnete im Sommer das Langenfelder Start-up „7th Space“ einen eigenen Virtual-Reality-Park.
Auch in der neuen Expo-Halle an der Centro-Promenade gibt es einen VR-Bereich. Dieser ist Teil der aktuellen Ausstellung „Das Schlumpf-Abenteuer“. Wann diese Freizeitangebote nach dem Corona-Lockdown wieder öffnen können, steht noch nicht fest.
>>> Centro-Promenade mit Erfahrung bei Spiele-Angeboten
Die Centro-Promenade feiert, so wie das Einkaufszentrum selbst, in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen. Zu Beginn öffnete in der Mitte der Feiermeile bereits das Namco-Spielecenter, das sich auf Videospiele-Automaten spezialisierte. Der Laden schloss nach einigen Jahren wieder.
Für die Räume des ehemaligen Apothekers gibt es derzeit Pläne, einen neuen Arcade-Anbieter für die 400 Meter lange Vergnügungsmeile zu gewinnen.