Oberhausen. Am Schacht IV entsteht ein Wohn- und Dienstleistungspark. Jetzt gab es Probleme mit dem Baugerüst am Zechenturm: Absturzgefahr!
Es war ruhig geworden um das Projekt Schacht IV in Osterfeld, den Umbau der ehemaligen Schachtanlage der Zeche Osterfeld zu einem Wohn- und Dienstleistungspark mit Seniorenzentrum, Arztpraxen und Büros. Jetzt bestätigt die Bezirksregierung Düsseldorf, dass ihre Abteilung für Arbeitsschutz in der vergangenen Woche die weiteren Bauarbeiten auf dem Gerüst des Turms vorübergehend untersagt hat. Es habe für die Arbeiter Absturzgefahr aus großer Höhe bestanden, teilte sie auf Nachfrage mit.
Die maßgebliche KLG-Projektentwicklungsgesellschaft aus Dortmund berichtet aber, dass das Gerüst bis zur Höhe von 26 Metern inzwischen wieder freigegeben sei. Die beauftragte Gerüstbaufirma habe sofort Sicherungsmaßnahmen durchgeführt, um den Unfallschutz zu gewährleisten. Überprüfungen durch die Behörde stünden unmittelbar bevor, damit das Gerüst auch wieder bis zur vollen Arbeitshöhe von 45 Metern genutzt werden könne, heißt es.
Turmumbau soll im Laufe des Jahres fertig werden
Wer für die Mängel verantwortlich ist, dazu gibt die KLG keine Einschätzung ab. Der Turm steht unter Denkmalschutz und soll in der zweiten Jahreshälfte bezugsfertig sein, teilt sie mit. Deshalb würde die Vermietung der dort eingerichteten Büro- und Praxisräume auch fortgesetzt.
Das 30-Millionen-Euro-Projekt war 2014 mit großen Erwartungen gestartet. Das Gelände lag zu diesem Zeitpunkt seit 20 Jahren brach. Schon damals wurden Mieter für die Praxisräume gesucht. Dann verzögerten sich die Arbeiten. Ab 2016 gingen die ersten Käufer der dort entstehenden Eigenheime wegen dieser Verzögerungen an die Öffentlichkeit.
Schacht IV wurde 1993 stillgelegt
Die Zeche Osterfeld war von 1879 bis 1992 in Betrieb. Mit einer jährlichen Förderung von bis zu 2,8 Millionen Tonnen Steinkohle war sie eine der großen Zechen im Stadtgebiet. Schacht IV befand sich etwa anderthalb Kilometer nördlich der drei älteren Schächte der Zeche. Er wurde in den Jahren ab 1912 als Wetterschacht angelegt, also zur Belüftung der unteriridischen Stollen. Ab 1924 diente er mit seinem Förderturm als Seilfahrtschacht. Noch 1984 erhielt der Schacht ein neues Fördergerüst. Ab 1992 wurde er aber für die Förderung nicht mehr gebraucht und 1993 verfüllt. Danach verwilderte das Gelände.