Oberhausen. Um eine Covid-Infektion nachzuweisen, setzen Mediziner unterschiedliche Testverfahren ein. Die wichtigsten Unterschiede im Überblick.

Um herauszufinden, ob ein Patient oder ein Besucher mit dem Coronavirus infiziert ist, haben Krankenhäuser umfassende Testkonzepte entwickelt. Dabei kommen unterschiedliche Tests zum Einsatz. Doch wo liegen die Unterschiede? Was gilt es zu beachten? Stellvertretend für viele andere Krankenhäuser gibt die Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen einen Überblick über die verschiedenen Coronatests und gibt einen Einblick in ihr Vorgehen.

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Neben sogenannter PCR-Testungen zum Nachweis einer Infektion mit Sars-CoV-2 werden in der Klinik in bestimmten Fällen auch Schnelltests eingesetzt. Schnelltests können wie klassische Labortests eine Infektion mit Sars-CoV-2 aufzeigen. Dabei werden Proben mit Tupfern aus den Atemwegen entnommen.

Der PCR-Test

Seit Beginn der Pandemie kommt in der Klinik an der Josefstraße in Styrum der sogenannte PCR-Test zum Einsatz. „Bei jedem stationären Patienten wird vor Aufnahme ins Haus eine PCR-Testung auf das SARS-CoV2-Virus durchgeführt“, erklärt Dr. Klaus Findt, Ärztliche Direktor der Klinik. Aufgrund der hohen Inzidenzzahlen in Oberhausen werden stationäre Patienten zusätzlich am fünften Tag des Aufenthaltes erneut getestet.

Die Helios Klinik St. Elisabeth in Oberhausen-Styrum.
Die Helios Klinik St. Elisabeth in Oberhausen-Styrum. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Bei einem Abstrich durch den Mund schiebt der Arzt das Tupfer-Stäbchen dabei bis hinter das Gaumenzäpfchen, um an die hintere Rachenwand zu gelangen. Beim Test durch die Nase muss das Stäbchen ebenfalls bis zum Rachen geschoben werden.

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Der PCR-Test dient dem direkten Erregernachweis und hat die höchste Empfindlichkeit und Genauigkeit zum Nachweis von Sars-CoV-2. Die Proben werden im Labor analysiert, in der Regel liegt das Ergebnis innerhalb von 24 bis 48 Stunden vor.

Der PCR-Schnelltest

„Für eine schnellere Abklärung in zeitkritischen Situationen kommen in unserer Klinik PCR-Schnelltests zum Einsatz“, erklärt Findt weiter. „So werden alle Notfallpatienten mit diesem Schnelltest getestet.“ Der PCR-Schnelltest sei gut geeignet, um Sars-CoV-2 bei symptomatischen Patienten nachzuweisen. Der Test wird als sogenannter „Point of Care Test“ (kurz POCT) direkt in der Notaufnahme durchgeführt, so dass ein Ergebnis schon nach rund 30 Minuten vorliegt. Experten stufen ihn als etwas ungenauer als den PCR-Test ein. Zudem ist er deutlich teurer.

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Auch beim PCR-Schnelltest wird ein Rachen-Abstrich benötigt. Sowohl PCR- als auch PCR-Schnelltests spüren das Erbgut des Coronavirus’ auf. Wird es in einer Probe nachgewiesen, liegt eine Infektion mit dem Coronavirus vor.

Der Antigen-Schnelltest

Ein Antigen-Test weist das Coronavirus auf andere Art nach: nicht über den Nachweis des Erbguts wie bei den PCR-Testungen, sondern eines bestimmten Eiweißes. Auch beim Antigentest ist das Ergebnis kurzfristig nach 15 bis 30 Minuten sichtbar, muss aber bestimmte Testkriterien erfüllen, um ausreichend aussagekräftig zu sein. Im Rahmen des Testkonzepts in der Oberhausener Klinik kommt ein Antigentest beispielsweise bei Besuchern, die nur in bestimmten Ausnahmefällen zugelassen sind, zum Einsatz.

Der Antikörpertest

Der Antikörpertest sei nicht für die akute Diagnostik geeignet, erklärt der Mediziner der St. Elisabeth Klinik. In erster Linie weise er eine vergangene Infektion nach, wenn der Körper Antikörper gegen den Erreger gebildet hat. Der Antikörpertest sagt nichts darüber aus, ob Betroffene noch infektiös sind oder wann sie erkrankten.

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Grundsätzlich liefert jeder Test immer nur eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der Entnahme. „Die Aufnahmetests gewährleisten eine sehr hohe, dennoch aber keine hundertprozentige Sicherheit“, erklärt Dr. Findt. Neben einer konsequenten Teststrategie seien umfassende Hygienekonzepte daher auch weiterhin zwingend erforderlich.