Oberhausen. Am Freitag meldet Oberhausen zehn Corona-Todesfälle – so viele wie noch nie in der Pandemie. Oberbürgermeister Daniel Schranz ist extrem besorgt.

Als „extrem besorgniserregend“ beschreibt Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) die aktuelle Corona-Lage. Zehn Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus hat die Stadt allein am Freitag gemeldet – so viele wie noch nie zuvor. Der Inzidenzwert liegt bei über 253. „Das zeigt, wie existenziell diese Krise ist.“

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Der rasante Anstieg zeige auch, wie nötig der zweite Lockdown ist, sagt Schranz weiter. Seit Mittwoch (16. Dezember 2020) gelten wie berichtet strengere Corona-Regeln: Einzelhandelsgeschäfte sind mit einigen Ausnahmen geschlossen, ebenso Friseure, Nagelstudios und ähnliche Dienstleister. Schranz wäre diesen Schritt sogar schon viel früher gegangen.

Oberbürgermeister Daniel Schranz bei der konstituierenden Ratssitzung am 16. November 2020.
Oberbürgermeister Daniel Schranz bei der konstituierenden Ratssitzung am 16. November 2020. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Hätte im Umkehrschluss nicht die Stadt Oberhausen auch früher härtere Maßnahmen ergreifen können? „Nein, das hätte nicht funktioniert“, sagt Schranz. Schon gar kein städtischer Lockdown. „Dafür fehlt erstens die Rechtsgrundlage und zweitens sollte auch nicht jede Stadt auf eigene Faust handeln.“ Alleingänge einzelner Kommunen sorgen aus Schranz’ Sicht nur dafür, dass die Akzeptanz der Bürger für die strengen Regeln sinkt.

Um auf die Gefährlichkeit des Coronavirus’ hinzuweisen, wird die Stadt in den kommenden Tagen weitere Appelle an die Bevölkerung richten. „Das Virus ist nur von Mensch zu Mensch übertragbar, wir können es nur besiegen, wenn wir unsere Kontakte einschränken.“