Oberhausen. Das Corona-Testzentrum in der Arena Oberhausen testet zurzeit 1000 Menschen pro Tag auf das Coronavirus. Besucher bemängeln lange Warteschlangen.

Die Zeit vor Weihnachten hat die Nachfrage nach Corona-Schnelltests im Schnelltestzentrum in der Arena Oberhausen stark ansteigen lassen: Mehr als 1000 Menschen werden zurzeit pro Tag in der umgewidmeten Konzerthalle auf das Coronavirus getestet. Damit erreicht der Anbieter bereits seine vorher definierte Testobergrenze. Der Antigen-Test richtet sich an Personen ohne Symptome und soll durch einen vorab festgelegten Termin ohne langes Warten ablaufen – doch in der Praxis sieht das anders aus.

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Am Montag schlängelten sich die Wartenden in der Neuen Mitte Oberhausen am Arena-Seiteneingang sogar die angrenzende Straße Alte Walz entlang. „Mein Mann musste eine Dreiviertelstunde warten“, berichtet die Oberhausenerin Kim Meissner über ihre Erfahrung. Die Familie bemängelt eine dicht zusammenstehende Warteschlange. Auch an den Testkabinen sei es zu Verzögerungen gekommen. Für den Preis von knapp 40 Euro wünschen sie sich eine bessere Organisation.

Schnelltestzentrum: Terminvergabe und trotzdem Warteschlangen

Dass sich vor einem zentralen Testzentrum dichte Warteschlangen bilden könnten, dazu gab es bereits kritische Stimmen aus der Oberhausener Ärzteschaft. Die Arena Oberhausen kündigt auf Nachfrage unserer Redaktion an, zusätzliches Personal einsetzen zu wollen, damit es keine langen Wartebereiche mehr gebe. Diese könnten sich bilden, weil Personen zu früh oder zu spät zum Test erscheinen, heißt es weiter. Daher sei es wichtig, sich pünktlich zum eigenen Termin am Eingang anzustellen. Dazu gebe es eine Beschilderung.

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Die Nachfrage für den Corona-Schnelltest für Personen ohne Symptome an der Arena Oberhausen ist groß. Es bildete sich am Montag trotz Terminvergabe vor dem Eingang von „Mein Corona Schnelltest“ eine lange Warteschlange.
Die Nachfrage für den Corona-Schnelltest für Personen ohne Symptome an der Arena Oberhausen ist groß. Es bildete sich am Montag trotz Terminvergabe vor dem Eingang von „Mein Corona Schnelltest“ eine lange Warteschlange. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Das Prozedere läuft wie folgt ab: Die Testpersonen buchen vorab einen Termin über eine Internet-Plattform. Der Wochentag wird elektronisch ausgewählt, dazu kann in einer Liste eine freie Uhrzeit ausgesucht werden. Die Uhrzeiten sind im Buchungsportal im Fünf-Minuten-Takt aufgelistet. Im Internet sollen die Buchenden dann persönliche Daten hinterlegen. Nach der Bezahlung erhalten sie einen QR-Code per E-Mail, der auf dem Handy oder per Papierausdruck mitgebracht wird.

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An der Arena wird die Identität zusätzlich per Ausweis überprüft. Per Einbahnstraßensystem gehen die Personen zur Kabine, wo der Rachenabstrich vorgenommen wird. Der Antigentest soll durch einen anwesenden Arzt beglaubigt und zwischen 15 und 30 Minuten später elektronisch an die Testperson übermittelt werden. Diese kann das Ergebnis über ihr Kundenkonto im Internet abrufen.

Schnelltestzentrum: Positivfälle werden Gesundheitsämtern gemeldet

Corona-Schnelltest kostet knapp 40 Euro

Das Corona-Schnelltestzentrum befindet sich in den Katakomben der König-Pilsener-Arena neben dem Centro Oberhausen. Die Betreiber wollen das Testzentrum mindestens bis März 2021 weiterführen. Der Test kostet knapp 40 Euro. Die Kosten müssen vom Kunden selbst übernommen werden.

Der Antigen-Schnelltest erfolgt über einen Rachenabstrich. Ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest kann daraufhin das Ergebnis ermittelt werden. Die Schnelltest-Personen erhalten innerhalb von 15 bis 30 Minuten elektronisch ihr Ergebnis zugestellt. Mediziner weisen darauf hin, dass Schnelltests nur für maximal 24 Stunden aussagekräftig seien.

Zum Start des Schnelltestzentrums zählten die Organisatoren 500 bis 600 Testpersonen pro Tag. Die Nachfrage sei danach stärker gestiegen. Probanden, die positiv auf das Coronavirus getestet werden, übermittelt das Testzentrum an die Gesundheitsämter, da es sich nach dem Infektionsschutzgesetz um eine meldepflichtige Krankheit handelt.

Die Betreiber des Schnelltestzentrums registrieren bislang Testpersonen aus dem gesamten Ruhrgebiet. Bei Positiv-Fällen werden die jeweiligen Gesundheitsämter aus den Herkunftsstädten benachrichtigt.

Mit 342,1 hat Oberhausen am Montag den höchsten Sieben-Tages-Infektionswert in ganz Nordrhein-Westfalen. Ab Dienstag (22. Dezember) wird eine Ausgangssperre verhängt – in der Nacht zwischen 21 und 5 Uhr dürfen alle Oberhausener, ob infiziert oder nicht, nicht mehr vor die Tür treten.