Oberhausen. Geschenkpapier raschelt nun öfter in der Tafelkirche, denn gespendete Präsente füllen einen großen Teil des Raums. Corona kann das nicht stoppen.

Seit dem Frühjahr trotzt das Team der Oberhausener Tafel der Corona-Krise. Bis auf eine kleine Unterbrechung Ende März und Anfang April lief der Tafelbetrieb das ganze von der Pandemie geprägte Jahr über auf vollen Touren. Und das gilt nun auch für den Advent.

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Die große und traditionelle Geschenke-Aktion geht am Samstag, 19. Dezember, über die Bühne. In der Zeit von 10 bis 14 Uhr können dann die Kundinnen und Kunden der Tafel in die Tafelkirche an der Buschhausener Straße kommen, um die hier zuvor gespendeten Präsente in Empfang zu nehmen. Solche Geschenke wurden bereits reichlich abgegeben und können weiterhin bis zum 17. Dezember vor Ort vorbeigebracht werden, am besten dienstags, donnerstags oder samstags.

Seit 2001 in Oberhausen präsent

Die Oberhausener Tafel wurde am 25. September 2001 gegründet. Sie feiert also im nächsten Jahr das 20-jährige Bestehen. Seit 2006 ist sie ein eingetragener, gemeinnütziger Verein.

Umfassende Infos zur Tafel gibt es im Internet unter www.dieoberhausenertafel.de Dort finden Spendenwillige auch die entsprechende Bankverbindung und Kontaktdaten.

Das Tafelteam ist in diesem Advent auch in den Gemeinschaftsunterkünften präsent und überreicht dort Süßigkeiten-Präsente an geflüchtete Menschen.

„Gerade in der Corona-Krise ist unsere Geschenke-Aktion besonders wichtig für die Menschen“, sagt Petra Schiffmann, Vorsitzende der Oberhausener Tafel. Der gesamte Tafelvorstand bedankt sich deshalb mit Blick auf das Pandemie-Krisenjahr mit all seinen Herausforderungen bei allen Helfern, Unterstützern und Spendern. Die Präsente sollten möglichst wieder mit einem kleinen Hinweis versehen sein, ob sie für eine Frau, einen Mann oder eine Familie gedacht sind. Derzeit stapeln sich bereits zahlreiche, schön verpackte Kartons in der Tafelkirche. „Für einen Herrn, der gerne Krimis liest, Karten spielt und Fußball liebt“, ist da beispielsweise auf einem kleinen, angehängten Zettelchen zu lesen. Oder: „Für eine Mutter mit einer spielfreudigen Tochter!“

Einbahnstraße mit Pfeilen

Daneben läuft die reguläre Lebensmittelausgabe an die Tafelkunden dreimal wöchentlich (montags, mittwochs und freitags) in der Tafelkirche, die Außenstellen in Tackenberg und an der Bahnstraße sind derzeit geschlossen. Bei all dem beachtet das Tafelteam streng und genau die Corona-Schutzvorkehrungen. Ein Einbahnstraßensystem ist eingerichtet und mit Pfeilen ausgewiesen worden, so dass die Kunden sich nur in einer bestimmten Richtung durch die Tafelkirche bewegen. An allen Ausgabepunkten sind Spuckschutz-Abtrennungen installiert, um auch auf diese Weise dem Ansteckungsrisiko konsequent zu begegnen.

Immer den Pfeilen folgen: Im Einbahnstraßensystem geht es durch die Tafelkirche.
Immer den Pfeilen folgen: Im Einbahnstraßensystem geht es durch die Tafelkirche. © FFS | Kerstin Bögeholz

Rund 80 Ehrenamtliche unterstützen derzeit das Tafelprojekt; auch für sie ist 2020 ein herausforderndes Jahr. Besonders viel Arbeit fiel zum Beispiel an, als in den Tagen nach dem 6. April die Lebensmittelausgabe coronabedingt mobil erfolgte, an vier Vor-Ort-Ausgabepunkten in Alt-Oberhausen, Sterkrade, Osterfeld und am Bahnhof Holten. Doch auch dies wurde hervorragend bewältigt. Bereits seit dem 20. April erfolgt die Lebensmittelausgabe nun wieder stationär in der Tafelkirche unter strikter Beachtung der Corona-Regeln.

Natürlich hoffen jetzt alle im Tafelteam, das wöchentlich etwa 3000 Menschen mit Lebensmitteln versorgt, dass 2021 schnell ein möglichst „normales“ Jahr wird, in dem die Corona-Pandemie gebannt werden kann. Und sie setzen darauf, dass die Unterstützung der Oberhausener weiterhin so intensiv erfolgt wie bislang. Auch Geldspenden sind willkommen, denn zwei der vier Tafel-Transporter müssen dringend durch Neufahrzeuge ersetzt werden. Täglich fahren die Transporter Geschäfte und Bäckereien im Stadtgebiet an, um dort geeignete Lebensmittel abzuholen.

Corona zeigt unterdessen langfristig Wirkung. Das mit Blick auf den Infektionsschutz eingeführte Einbahnstraßensystem bei der Ausgabe wird wahrscheinlich nach der Pandemie beibehalten, weil es sich organisatorisch sehr gut bewährt hat.