Oberhausen/Duisburg. Ein Oberhausener verletzt einen Mann mit einem Messer und begleitet ihn anschließend zur Feuerwache, um Hilfe zu bekommen. Dafür muss er in Haft.

Wegen gefährlicher Körperverletzung muss ein 22-jähriger Oberhausener 16 Monate in Jugendhaft. 2018 hatte er einen Kontrahenten im Streit mit einem Messer am Bauch verletzt. Erschrocken vom Blut begleitete der Messerstecher das Opfer danach zwar persönlich zur Feuerwache an der Brücktorstraße, um dem Verletzten helfen zu lassen. Doch das hielt die Richter nicht davon ab, den Oberhausener zu einer Gefängnisstrafe zu verurteilen.

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Mit seinem Versuch, in zweiter Instanz vor dem Landgericht Duisburg noch um einen Aufenthalt hinter Gittern herumzukommen, scheiterte der junge Mann. Das Gericht ist davon überzeugt, dass der Oberhausener, damals 20 Jahre alt, am 15. September 2018 vor der Marienkirche seinen Streit-Kontrahenten verletzt hat. Das Opfer trug eine zwei Zentimeter tiefe Fleischwunde davon.

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In erster Instanz hatten die beiden Männer gleichlautend eine nette Geschichte aufgetischt: Danach hatte der Angeklagte das Messer nur in der Hand gehalten. Versehentlich sei der Widersacher im Verlauf des Streits irgendwie mit dem Bauch an die Klinge geraten. Zeugenaussagen ließen aber wenig Zweifel daran, dass der Angeklagte schlicht zugestochen hatte. Angesichts der Gefährlichkeit der Tat und einiger Vorstrafen hatte das Amtsgericht Oberhausen trotz der Soforthilfe nach der Tat keine Chance mehr auf eine Bewährung gesehen.

So sah es auch das für die Berufung zuständige Landgericht in Duisburg. Der Oberhausener könne froh sein, nicht wegen versuchten Mordes angeklagt worden zu sein.