Oberhausen. Die Weihnachtsmarkt-Pläne am Centro Oberhausen liegen mindestens für November auf Eis. Wie Mieter der Hütten die ungewisse Zukunft planen.
Wer sich die Parade der fertig aufgebauten Holzhütten vor dem Centro Oberhausen anschaut, könnte meinen, dass hier in gut einer Woche tatsächlich vorweihnachtliche Musik aus den Lautsprechern schallt. Doch das wird nicht passieren. Durch den seit Montag geltenden Teil-Lockdown liegen alle vagen Hoffnungen auf den Weihnachtsmarktstart Mitte November auf Eis.
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Das Centro Oberhausen hatte als Veranstalter den frühen Aufbau der Hütten als „eigenes Risiko“ des Einkaufszentrums bezeichnet. Die Planer erarbeiteten ein Hygienekonzept für einen abgespeckten Weihnachtsmarkt mit weniger Hütten, Maskenpflicht, Zugangsregelung und Gastro-Bereichen. Wohl vergebens.
Weihnachtsmarkt: Centro baute früh Holzhütten auf
Die Buden sollen aber erst einmal stehen bleiben, denn wie die bindende rechtliche Lage im Dezember ausschaut, mag derzeit niemand vorausplanen. Da die wichtige Grundlage fehle, könne sich das Centro zu den Aussichten momentan nicht äußern, heißt es auf Anfrage der Redaktion. „Wir besprechen uns mit den Mietern“, hatte Centro-Chef Marcus Remark knapp gesagt.
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In der Branche hält man einen späten Weihnachtsmarkt-Start im Dezember zwischen dem Platz der Guten Hoffnung, der Centro-Promenade und dem Luise-Albertz-Platz allerdings für unwahrscheinlich. Gedankenspielen um vereinzelt öffnende Attraktionen gibt man größere Chancen. Wenn, ja wenn es die Corona-Lage überhaupt zulässt. Es dominieren die Fragezeichen.
Centro: Markthändler spricht von kulanter Regelung
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Die Ungewissheit betrifft nicht zuletzt die Mieter der Hütten. Auch der Händler Nils Schäfer hätte am 14. November zum Start des Centro-Weihnachtsmarkts seine vier Buden geöffnet. Neben dem Imbissstand „Bärengrill“ gehören zu ihm drei begehbare Stände mit Dekoglas, Holzgeschenken und Gewürzen.
„Die Corona-Lage trifft uns und die gesamte Branche schon das gesamte Jahr über hart. Vor allem das Weihnachtsgeschäft wäre sehr wichtig gewesen.“ Momentan ist der Händler zum Abwarten gezwungen.
Zuvor hatten vereinzelt Befürchtungen die Runde gemacht, die Budenbesitzer könnten sogar auf ihren Mieten sitzenbleiben. Dies kann Schäfer aber nicht bestätigen. Das Centro Oberhausen habe sich kulant verhalten.
Buden öffnen sonst für anderthalb Monate
Der Centro-Weihnachtsmarkt sollte ursprünglich vom 15. November bis 23. Dezember für anderthalb Monate in der Neuen Mitte Oberhausen öffnen. Dies ist aber beim geltenden Corona-Regelwerk für November nicht möglich. Welche Verordnungen im Dezember gelten, steht nicht fest.
Im vergangenen Jahr verkauften Händler vor den Eingängen des Einkaufszentrums in 140 Hütten und Verkaufsständen. Im vor dem Teil-Lockdown definierten Corona-Hygienekonzept sollten es bei einem reduzierten Centro-Weihnachtsmarkt bis zu 35 Hütten weniger sein.
„Wir haben den Mietvertrag früh geschlossen – erhalten nun aber die Möglichkeit, ihn aufzuheben.“ Kosten für den frühen Aufbau der Hütten durch das Einkaufszentrum seien für ihn nicht angefallen.
Weihnachtsmarkt: Mieter suchen nach Alternativen
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Doch der weitere Verlauf der Pandemie und das damit verbundene Regelwerk bleibt ungewiss. Wie andere Händler und Schausteller sucht Nils Schäfer dringend nach einer Gelegenheit, für ihn wirtschaftlich wichtige Umsätze einzufahren – sobald es wieder möglich ist. „Wir hoffen, dass sich bald etwas tut.“
Die Händler müssen weiter improvisieren. Einen Plan B hat sich Schäfer zumindest bereit gelegt. Seine Gewerbehalle in der Oberhausener Stadtmitte könnte sich für einen Werkverkauf öffnen. „Wir überlegen momentan, ob sich das umsetzen lässt.“