Oberhausen. Corona zwingt Kitas in Oberhausen teils zur Schließung. Notgruppen sind am Limit. Die Stadt richtet daher einen Appell an Eltern und Besucher.

Die immer weiter steigenden Corona-Fallzahlen setzen die Träger der Oberhausener Kindertageseinrichtungen stark unter Druck. Von einer „erheblichen Belastung“ spricht der zuständige Schul- und Familien-Dezernent Jürgen Schmidt. Einrichtungen müssen komplett oder teilweise schließen. Es wird immer schwieriger, Notbetreuungen anzubieten, wenn Erzieherinnen ausfallen.

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So musste im September beispielsweise die städtische Kita am Unterbruch komplett schließen. Das Oberhausener Gesundheitsamt hatte sowohl für die neun Beschäftigten als auch für die drei Kita-Gruppen vorsorglich eine 14-tägige Quarantäne verordnet. Betroffen waren knapp 50 Kinder. Mitte Oktober hat es auch die Kindertageseinrichtung am Stader Weg hart getroffen: Zwölf Mitarbeiter und 44 Kinder mussten in Quarantäne.

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Generell gilt: Das Gesundheitsamt der Stadt ordnet keine Schließungen von Kitas an, sondern legt fest, wer sich in Quarantäne begeben muss. Das erklärt Dezernent Jürgen Schmidt auf Nachfrage. Danach liegt es an der Einrichtung beziehungsweise am Träger, ob der Betrieb durch eine Notmannschaft aufrecht erhalten werden kann oder nicht.

Etwa 80 Kitas gibt es insgesamt in Oberhausen. 20 werden von der Stadt betrieben, 60 von der katholischen oder evangelischen Kirche oder durch freie Träger wie die Arbeiterwohlfahrt (Awo) oder den Verein Löwenzahn.

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Größere Träger konnten bislang einen coronabedingten Personalausfall noch besser kompensieren als die kleineren; sie haben Vertretungen aus anderen Einrichtungen für die Notbetreuung eingesetzt. „Mit den verschärften Corona-Rahmenbedingungen wird diese Lösung jedoch nicht mehr umsetzbar sein“, heißt es aus dem Oberhausener Rathaus. „Eine Notbetreuung wird seltener umsetzbar sein.“

Kitas sollen Angebote einschränken

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Oberhausens Krisenstabsleiter Michael Jehn hatte bereits vor einigen Tagen erklärt, dass Kindertagesstätten immer öfter mit Corona-Fällen zu kämpfen hätten. Allerdings seien es seltener die Kinder oder Erzieher, die das Virus mit in die Kitas brächten. Das Virus käme viel mehr von außen. Die Stadt empfiehlt den Einrichtungen daher, Eltern und Besuchern „nur in unausweichlichen Situationen den Zutritt zu gewähren“ – etwa bei der Eingewöhnung neuer Kinder oder bei dringend anstehenden Reparaturen.

Um der Entwicklung entgegenzusteuern, wird die Stadt zudem alle Kindertageseinrichtungen und -pflegestellen noch einmal über die Schutzverordnungen informieren. Gruppenübergreifende Aktivitäten wie gemeinsame Vorschultreffen sollen nach Möglichkeit gestrichen werden.