Oberhausen. Ein schönes Beispiel für einen konstruktiven Beitrag der Sozialen Netzwerke im laufenden Wahlkampf: Die Marktstraße Oberhausen auf Twitter.

Was wohl die meisten Oberhausener nicht wissen: Auf Twitter gibt es einen Account @MarktstrasseOB, der sich nur um die Themen dieser Oberhausener Einkaufs-Achse kümmert. Johannes Stelzer betreibt diesen Account und hatte jetzt eine besondere Idee: Ein kurzes Twitter-Interview mit Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) und seinem Herausforderer Thorsten Berg (SPD) zu diesem Thema.

„Motivation war dabei für mich die Wahrnehmung, dass im Vorfeld der Stichwahl die Diskussion um die Entwicklung der Innenstadt aus dem Blickfeld geraten ist. Viel Raum nahm stattdessen die Verlegung des Rotlichtviertels in einen anderen Stadtteil ein“, sagt Johannes Stelzer. Um die Diskussion wieder etwas in Richtung Innenstadt, speziell der Marktstraße zu lenken, startete er sein Kurz-Interview mit vier Fragen.

Die Fußgängerzone Marktstraße verkürzen

Beide Kandidaten sehen eine gute Zukunft für die Marktstraße, wenn entsprechend gehandelt wird. „Die Neue Alte Mitte bietet idealerweise kurze Wege in einem lebendigen und nachhaltigen Umfeld, das durch Kunst, Kultur und Ausgeh-Szene geprägt ist“, meint etwa OB Schranz. Das neue Hotel, Gastronomie, Handel und öffentliche Einrichtungen sorgten für Leben. Thorsten Berg bestätigt in gewisser Weise diese Einschätzung: „Die Marktstraße bleibt die Arterie im Herzen der Stadt, aber sie wird kürzer, bunter. Mehr Wohnen, weniger Leerstand. Mehr Kneipen und Cafés, mehr Grün, weniger Asphalt. Platz für shoppen und spielen, für leben und leben lassen.“

Auch nach Einschätzung von Daniel Schranz sollte „die Fußgängerzone kürzer und damit attraktiver werden“. Thorsten Berg fordert eine konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten, um die Einkaufsachse zu stärken: „Händler, Hausbesitzer, Stadtplaner, Kreative, Künstler – alle an einen Tisch, bis aus Visionen und Ideen Pläne werden und dann: umsetzen!“

Vom neuen Lehrerseminar bis zur Kulturszene – das ungewöhnliche Twitter-Interview streift viele Themenfelder. Johannes Stelzer: „Ich finde die Antworten frisch und lebendig.“ Kleiner Wermutstropfen bei aller Euphorie: Der Twitter-Account hat derzeit nur 192 Follower.

Redakteure der Oberhausener Redaktion sind übrigens auch auf Twitter: @nagewehr, @BresgottM und @PeterSzymaniak.

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