Oberhausen. Eine dritte Fahrspur soll Staus auf einer wichtigen Achse zum Centro Oberhausen verhindern. Zunächst baut die Bahn ab Montag vier Hilfsbrücken.
Eine der wichtigsten Osterfelder Straßenverbindungen soll künftig weniger anfällig für Verkehrsstaus werden als bisher. Für das Nadelöhr an der Bahnbrücke zwischen Bottroper Straße und Centro Oberhausen sind bis zum Jahr 2026 eine dritte Fahrspur sowie breite Rad- und Fußwege geplant.
Das klingt zunächst weit entfernt – doch schon am Montag, 28. September, wird die Unterführung für den Verkehr komplett gesperrt. Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) machte sich mit Vertretern von Stadtverwaltung und Bahn beim Ortstermin ein Bild von der Lage.
Unterführung bleibt fünf Wochen gesperrt
Die frühe Baustelle wird nötig, weil das ambitionierte Großprojekt in mehreren Etappen vonstatten geht. Nicht nur bei der Situation für Auto- und Radfahrer sowie Fußgänger gibt es Handlungsbedarf, auch die in die Jahre gekommenen Brücken selbst müssen dringend erneuert werden.
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Die alten Überbauten, immerhin noch aus dem Jahr 1891, werden nun von der Bahn ersetzt. Binnen fünf Wochen sollen vier Hilfsbrücken über die Osterfelder Straße gezogen werden, die zunächst die nördlichen Bahngleise aufnehmen. Dieses Verfahren soll die zweite Ausbaustufe erleichtern. Das bedeutet aber auch: Autofahrer müssen ab Montag einen Bogen fahren. Die Unterführung bleibt von der Bottroper Straße bis zur Cheruskerstraße dicht. Der Verkehr wird stattdessen über die Wittekindstraße umgeleitet.
Schwierige Umleitung über Wittekindstraße
Autofahrer sollten sich jedoch besser gleich eine alternative Route suchen, etwa über die Autobahnen. Auf der Wittekindstraße baut zeitgleich die Emschergenossenschaft in Höhe der Teutstraße. Daher wird auf der Straße ein zusätzliches Ampelsystem eingerichtet. Das kann für Wartezeiten sorgen. Ab Anfang November soll der Verkehr wieder wie gewohnt rollen.
Bis zum deutlich komplizierteren zweiten Teil der Großbaustelle vergehen voraussichtlich knapp vier weitere Jahre. Dass es beim Brückenneubau und Ausbau der Osterfelder Straße auf 20,5 Meter Breite nicht nur um Kosmetik geht, sondern auch ein stets wiederkehrendes Verkehrsärgernis verschwinden soll, sieht Oberbürgermeister Schranz als dringend notwendig an.
„Die Situation ist am Osterfelder Entrée derzeit nicht schön“, sagt Schranz. Da die Unterführung Richtung Centro über keine Abbiegerspur zur Arminstraße verfügt, stockt und staut sich regelmäßig der Verkehr. Dies soll sich unter der Brücke durch die dritte Spur ändern. Ein heller, moderner Bau könnte außerdem das Stadtbild aufwerten.
Dritte Fahrspur, neue Fuß- und Radwege
Baustelle: Busse ändern ihre Fahrtstrecke
Durch die Baustelle an den Bahnbrücken zur Osterfelder Straße müssen die Linienbusse der Stoag ab Montag, 28. September, umgeleitet werden. Der SB 94 fährt nicht mehr bis zur Marina, sondern über Osterfeld Mitte bis zum Olga-Park. Die Linien 957 und NE 3 fahren über die Wittekindstraße weiter, die Haltstelle Osterfeld Bahnhof entfällt dafür. Verspätungen sind möglich.
Die größten Änderungen erfolgen bei der Linie 961. Zwischen Osterfeld Mitte und Max-Planck-Ring steuert der Bus nicht die Neue Mitte an, sondern fährt über Werthfeldstraße und Konrad-Adenauer-Allee. Fahrgäste können am Olga-Park und Schloss Oberhausen aussteigen.
Radfahrer durchqueren dann auf beiden Straßenseiten den Tunnel. Bisher ist dies nur auf einer Seite möglich – und die Radler müssen absteigen, da der schmale Streifen auch von Fußgängern genutzt wird. Fußgänger hingegen brauchen künftig nicht mehr die Straßenseite zu wechseln, da die Unterführung auf beiden Flanken mit Gehwegen versehen wird.
Das Mammutprojekt soll zwischen 2024 und 2026 abgeschlossen werden – die umfangreichen Vorbereitungen laufen. Der Bau kostet voraussichtlich 27,6 Millionen Euro. Nach vorläufiger Planung mit Blick auf Fördergelder läuft die Finanzierung durch Bahn (8,5 Millionen), Bund und Land (15,3 Millionen) und Stadt (3,8 Millionen).