Oberhausen. Mitten in der Oberhausener Innenstadt bietet die Hochschule Workshops zu Technik und Digitalisierung an. Jugendliche sollen davon profitieren.
Grundsätze naturwissenschaftlicher und technischer Forschung durch Ausprobieren jungen Menschen näher bringen: Das ist das Ziel des neuen Schülerlabors „Lab4u“ der Hochschule Ruhr West an der Marktstraße 148. Oberbürgermeister Daniel Schranz übergab der Hochschulpräsidentin Susanne Staude nun symbolisch den Schlüssel, damit künftig Schüler der Jahrgangsstufen sieben bis 13 vor Ort Technik näher kennenlernen können.
Das Angebot in den neuen Räumen, ungefähr auf Höhe der Düppelstraße gelegen, umfasst Workshops aus dem gesamten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Thema Digitalisierung. Das Interesse an digitalen Berufsfeldern soll geweckt und das Selbstbewusstsein im Umgang mit technischen Geräten gestärkt werden.
3D-Drucker und virtuelle Realität
Dafür stehen unter anderem programmierbare Roboter, 3D-Drucker und Virtual Reality-Brillen (VR) bereit, mit denen die Schüler arbeiten können. „Sie können hier zum Beispiel selbstständig virtuelle Umgebungen programmieren oder vorher gezeichnete Gegenstände drucken. Es ist mehr als nur vor einem Computer zu sitzen, hier schafft und konstruiert man etwas, das man auch in den Händen halten kann“, erläutert Laborleiter Emir Srnja die möglichen Arbeitsweisen.
Mitten in der City gelegen, ist das Labor für die Gruppen der Schulen gut zu erreichen. Hochschulpräsidentin Susanne Staude zeigte sich erfreut über die Ansiedlung an der Marktstraße: „Wir sind froh, dass es ein sichtbarer Ort geworden ist. Das ist zusätzlich ein erster Schritt als Hochschule des westlichen Ruhrgebiets in Oberhausen.“ Vor rund zwei Jahren habe es erste Gespräche über eine Kooperation mit der Stadt gegeben.
„Wir haben uns dagegen entschieden, das Labor direkt an einer Schule zu errichten. Der Grund dafür ist, dass keine Schule sich benachteiligt fühlt, weil eine diesen Vorteil hätte“, betonte Oberbürgermeister Daniel Schranz. „Aus den Gesprächen wurde nun diese Liegenschaft, daher sind wir als Stadt der Meinung, dass es die richtige Strategie ist, um möglicherweise Hochschulstandort zu werden – auch wenn diese Entscheidung nicht bei uns liegt“, führte Schranz weiter aus. „So eine Einrichtung bringt aber auch Impulse für die Innenstadt mit und wertet diese auf.“
Handwerk und Pflege werden digitaler
Das neue Labor würde zudem junge Menschen für MINT begeistern und Kontakte zur Hochschule herstellen. „Man kann nur hoffen, dass es gut angenommen wird. Daher lautet mein Appell, diese Möglichkeiten hier zu nutzen“, so der Oberbürgermeister.
Eben diese Möglichkeiten sind im „Lab4u“ vielseitig. Uwe Handmann, wissenschaftlicher Leiter der „Zukunft durch Innovation“-Zentren (Zdi) für Oberhausen und Bottrop, erläuterte, dass nicht nur akademische Berufe digitaler werden können, sondern auch Handwerks- und Pflegeberufe. Ein Tischler kann beispielsweise seine Ideen zunächst im 3D-Druck zeigen oder Pflegekräfte per Datenbrille Krankendaten auslesen. „Wir wollen die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten darstellen. Hier zeigen wir den Schülern, wie ihre berufliche Zukunft aussehen könnte“, sagte der Professor.