Bottrop / Mülheim. Die Hochschule Ruhr West entwickelt eine Brille mit Patientendaten. Das Gerät könnte Wege sparen und Entscheidungen erleichtern.

Die Hochschule Ruhr West entwickelt gemeinsam mit weiteren Partnern eine Datenbrille, von der sich die Experten eine Entlastung für das Pflegepersonal vor allem in Krankenhäusern versprechen. Durch Funktionen wie das Einblenden von Patientendaten, die Kommunikationsmöglichkeit mit anderen Pflegekräften über einen Foto- und Videotransfer sowie die Dokumentation über Spracheingabe könnten Wege gespart, die Handlungssicherheit verbessert und mehr Zeit für die Patientenbetreuung geschaffen werden.

Partner in dem Projekt ist das HRW-Institut Positive Computing. Das Team beschäftigt zwei wissenschaftliche sowie zwei studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Geleitet wird es von den Professoren Sabrina Eimler und Stefan Geisler. Im ersten Schritt werden Arbeitsabläufe, Anforderungen, Chancen, aber auch Hemmnisse und Risiken erfasst und analysiert. Dazu wird Pflegepersonal in kooperierenden Krankenhäusern befragt.

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In einem nächsten Schritt soll ein Prototyp entstehen, der dann in den praktischen Testbetrieb geht. In diesem Testbetrieb geht es um Antworten auf Fragen wie die Auswahl der Informationen im richtigen Moment, die möglicherweise erhöhte Belastung durch das längere Tragen der Datenbrille, die Veränderungen der Arbeit durch ein erhöhtes oder vermindertes Vertrauen in die Angaben des Geräts und die Wirkung auf die Kommunikation mit den Patienten.

Technologie soll allen Beteiligen entgegen kommen

„Im Projekt können wir beobachten, ob die Datenbrille als modernes Hilfsmittel in diesem sensiblen Umfeld Entlastung bringt, Vertrauen und Wohlbefinden erhöhen kann oder ob sie das Miteinander eher stört,“ erklärt Sabrina Eimler. Ein besonderes Augenmerk liege auf dem Wohlbefinden aller Personen, die mit dieser Technologie in Berührung kommen könnten.

Auslöser des Forschungsprojektes mit der Bezeichnung „Parcura“ sind Personalmangel, Zeitdruck, große Arbeitsmengen, die für Beschäftigte in der Krankenhauspflege zum Alltag gehören. Die Versorgung zunächst oft unbekannter Patienten und jener, deren Betreuung mit einem hohen Überwachungsbedarf verbunden ist, geht mit einem deutlich höheren Arbeitsaufwand einher. Im Nachtdienst kommt erschwerend hinzu, dass weniger ärztliches Personal vor Ort ist. Datenbrillen können da ein passendes Hilfsmittel sein.

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