Oberhausen. . Oberhausener Kinder sollen für Mathe, Physik und Technik begeistert werden. Dafür schließen sich Schulen, Hochschulen und Unternehmen zusammen.
Wer an Informatiker denkt, der hat gleich ein Bild im Kopf. „Junge Männer sitzen an unordentlichen Schreibtischen hinter Computern, daneben stapeln sich Pizza-Kartons und Cola-Dosen“, das sagt selbst Prof. Dr. Uwe Handmann, Dekan im Fachbereich Informatik an der Hochschule Ruhr West. „Aber Informatik ist viel mehr, Informatik steckt heute überall drin.“ Und das möchte Handmann jungen Menschen zeigen – als wissenschaftlicher Leiter des neuen zdi-Zentrums, das am Donnerstag eröffnet wurde. „zdi“, das steht für Zukunft durch Innovation.
Schulen, Hochschulen Unternehmen und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW haben sich zum Ziel gesetzt, Schülerinnen und Schüler für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, die sogenannten MINT-Fächer, zu begeistern – jetzt auch in Oberhausen. „Es entsteht ein Netzwerk, das ist der Erfolgsgarant“, glaubt Uwe Handmann. Und Staatssekretär Klaus Kaiser ergänzt: „Die Netzwerke tragen dazu bei, dass man Schüler an naturwissenschaftliche Fragen heranführt. Wenn sie Spaß daran haben, dann werden sie sich auch dafür interessieren.“
Kurse und Workshops für Schüler
Aber warum braucht Oberhausen so ein Zentrum überhaupt? „Weil es so schwierig ist, Schulen und Unternehmen zusammen zu bringen“, glaubt Tanja Lübbers. Sie ist Projektkoordinatorin in Bottrop und wird sich in Zukunft auch um das Zentrum in Oberhausen kümmern. Die Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung wird Träger des neuen Zentrums.
Kinder und Jugendliche sollen bald – entweder gemeinsam mit der Schulklasse oder in ihrer Freizeit – Kurse und Workshops besuchen können. „Wir möchten vor allem die Kinder, die sich schon für die MINT-Fächer interessieren“, sagt Tanja Lübbers. Über die Schulen sowie über Plakate und Flyer möchten die Verantwortlichen auf das neue Angebot aufmerksam machen. „Umso mehr Partner dabei sind, umso schneller spricht sich das herum“, hofft die Koordinatorin. In anderen Städten gibt es dafür bereits Schülerlabore, die zum Beispiel in Berufskollegs oder Hochschule untergebracht sind.
Mit den Zentren in Bottrop und Mülheim haben die Oberhausener Schulen schon länger kooperiert, „aber wir brauchen was eigenes“, sagt Schuldezernentin Elke Münich. „Interesse und Talent kann man nicht erzwingen, aber man kann es wecken und fördern.“ Das müsse schon im Kindergarten losgehen und auch die Eltern müssten mitmachen. Außerdem will sie daran arbeiten, dass alle weiterführenden Schulen „MINT“ in ihrem Schulprogramm verankern. „Und ein eigenes Schülerlabor, das wäre natürlich toll.“
Zdi-Zentrum ist Teil einer Gemeinschaftsoffensive
Das neu eröffnete Zdi-Zentrum ist Teil der Gemeinschaftsoffensive „Zukunft durch Innovation NRW“, die bereits mit mehr als 40 regionalen Zdi-Zentren und über 60 Schülerlaboren in NRW vertreten ist.
Federführend ist das Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Mehr Infos zum Projekt online: zdi-portal.de.