Oberhausen. Mit der Übersetzung von juristischen Begriffen in Leichte Sprache gehört die Lebenshilfe zu den 25 Nominierten für den NRW-Inklusionspreis 2020.
Die Lebenshilfe Oberhausen ist mit ihrem Projekt „Justiz in Leichter Sprache“ für den Inklusionspreis des Landes Nordrhein-Westfalen nominiert worden. Das teilte der gemeinnützige Verein und Träger zahlreicher sozialer Einrichtungen in der Stadt jetzt mit. Zusammen mit der Fachhochschule für das Rechtswesen (FHR) mit Sitz in Bad Münstereifel übersetzt die Lebenshilfe Rechtsbegriffe auf den Webseiten aller Amts- und Landgerichte in NRW in verständliche Leichte Sprache – ein bundesweit einzigartiges Vorhaben, das zur gesellschaftlichen Teilhabe beitragen soll.
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Die Jury des Inklusionspreises hält die Zusammenarbeit für preiswürdig und begründet die Nominierung wie folgt: „Das Projekt ist vollständig für alle Dienststellen der Justiz im Land NRW umgesetzt. Zusätzlich ist Gebärdensprache eingesetzt. Jede Bürgerin und jeder Bürger des Landes mit oder ohne Handicap kann nun diese Seiten nutzen. Es ist nicht regional eingeschränkt. Es erfolgt nun die Weitergabe an andere Bundesländer, was zu erheblichen Synergieeffekten führt.“
Rechtsbegriffe in Leichte Sprache übersetzt
Im Jahr 2018 hatte die Lebenshilfe Oberhausen zusammen mit Dozenten und Studierenden der FHR begonnen, die Texte der Internet-Seiten aller 139 Amts- und 19 Landgerichte in NRW in Leichte Sprache zu übersetzen. Dort werden nun Abläufe wie Beratungshilfe und Insolvenzverfahren erklärt. Es gibt zudem ein „Rechts-Wörter-Buch“, in dem Begriffe wie „Mandant“ und „Zeuge“ in Leichter Sprache beschrieben werden. Es finden sich aber auch ganz praktische Hinweise, etwa zur Eingangskontrolle an den Gerichten. Seit Juli 2019 sind die Übersetzungen auf den Webseiten der Gerichte verfügbar, die seither von vielen Menschen mit und ohne Behinderung genutzt werden.
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Der Inklusionspreis des Landes Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2020 wird im Herbst von Sozialminister Karl-Josef Laumann verliehen. Eine Jury hat aus einer Vielzahl der Bewerbungen die 25 besten Projekte nominiert. Acht Preise werden in verschiedenen Kategorien und zum diesjährigen Schwerpunktthema „Teilhabe durch Digitalisierung“ verliehen.
Bereits zweite Nominierung für die Lebenshilfe
Die Lebenshilfe Oberhausen engagiert sich seit vielen Jahren für Menschen, denen das Lesen und Verstehen von Texten schwerfällt. Bereits 2015 war sie mit dem Vorläuferprojekt „Wohnen im Pott“ für den Inklusionspreis in der Kategorie „Selbständigkeit und selbstbestimmte Lebensführung“ nominiert. Es ist somit bereits die zweite Nominierung für den Verein.