Oberhausen. Die Gewinner: Das Café & Bistro Jahreszeiten erhält den Inklusionspreis der Stadt und der Arbeitsagentur Oberhausen. Und das hat gute Gründe.
Der Inklusionspreis der Stadt Oberhausen und der Arbeitsagentur Oberhausen geht an das Café & Bistro Jahreszeiten. Arbeitsagentur und Stadt würdigten damit bereits zum dritten Mal besonders gelungene Beispiele für die Inklusion von Menschen mit Behinderung.
„In Oberhausen sind rund 700 schwerbehinderte Menschen arbeitslos, davon mehr als die Hälfte mit einer abgeschlossenen Ausbildung. Wir haben hier also durchaus gutes Potenzial für die Betriebe“, erläutert Jürgen Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Oberhausen. „Damit es zur Einstellung kommen kann, muss der Inklusionsgedanke beim Unternehmer stimmen – und dies repräsentiert die Preisträgerfirma in allen Belangen. Die Hinwendung zu den einzelnen Menschen und ihren individuellen Handicaps zeichnet sie aus. Als Gast des Cafés Jahreszeiten habe ich selbst erlebt, dass dort der Mensch und seine Umarmung im Mittelpunkt steht. Nicht zuletzt das, hat die Jury überzeugt.“
Jeder wird so angenommen, wie er ist
Im Café & Bistro Jahreszeiten gibt es aktuell zehn Beschäftigte, davon vier mit einer Schwerbehinderung und drei mit gesundheitlichen Einschränkungen. Diese können sich in dem Sterkrader Gastronomiebetrieb mit ihren Stärken einbringen und werden unterstützt und gefördert. „Bei uns wird jeder so angenommen wie er ist, mit all seinen Talenten und Fähigkeiten, aber auch seinen Handicaps. Damit sich jeder mit seiner Arbeitskraft einbringen kann, gehen wir alle Wege, die möglich sind, um unsere Beschäftigten zu unterstützen“, betonen Katrin und Jörg Engels, Betriebsleiter des Café & Bistro Jahreszeiten. „Auch untereinander hilft man sich.“ So gebe es eine Kollegin, die nicht in der Hocke arbeiten kann. Sie frage dann einen Kollegen um Hilfe mit den Worten „Sei du mein Knie!“ Und davon gebe es viele Beispiele.
11,4 Prozent der Oberhausener haben eine Schwerbehinderung. Dies liegt über dem Landesdurchschnitt von 10,1 Prozent. Von den Erwerbsfähigen zwischen 15 und 65 Jahren zählen 7,0 Prozent zu den schwerbehinderten Menschen (NRW: 6,5 Prozent). Nach wie vor beschäftigt die öffentliche Verwaltung die meisten schwerbehinderten Menschen. Die Besetzungsquote der Arbeitsplätze für schwerbehinderte und ihnen gleichgestellte Menschen liegt in Oberhausen mit 5,46 Prozent über dem Soll von 5 Prozent.