Oberhausen. Bischof Overbeck stellt sich nach seiner Entscheidung pro St. Josef und gegen St. Theresia seinen Kritikern und kommt im August nach Oberhausen.
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck kommt am 19. August nach Oberhausen, um seine umstrittene und heftig kritisierte Entscheidung für St. Josef Schmachtendorf als künftigen Hauptstandort der Propsteipfarrei St. Clemens im Oberhausener Stadtnorden zu begründen. Overbeck wird bei dieser Visite mit Verwaltungsausschuss und Gemeinderat von St. Theresia Walsumermark diskutieren. Diese Gemeinde soll bis spätestens 2024 aufgegeben werden.
Am Dienstag traf ein Schreiben aus dem Generalvikariat des Bistums bei Gemeinderat und Verwaltungsausschuss von St. Theresia Walsumermark ein. In diesem Schreiben wird die Visite des Bischofs angekündigt. Der genaue Ort des Treffens werde in Absprache mit Propst Peter Fabritz festgelegt, heißt es.
Protestbriefe an den Bischof
Verwaltungsausschuss und Gemeinderat von St. Theresia hatten zuvor einen Protestbrief an den Bischof geschrieben, in dem sie ihrer „Bestürzung“ über die Entscheidung gegen St. Theresia und für St. Josef Ausdruck gaben. Auch viele andere Gläubige aus Walsumermark hatten sich zu Wort gemeldet, teils auch direkt mehrseitige Briefe an den Bischof geschickt und auf diese Weise protestiert.
Overbeck hatte seine Entscheidung am Abend des 24. Juni in der Jugendkirche Tabgha vor Mitgliedern von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat bekanntgegeben. Nicht nur St. Theresia wird im Zuge des Pfarreientwicklungsprozesses (PEP) aufgegeben, sondern ebenso die Kirche und das Gemeindezentrum St. Johann in Holten – eine weitere schmerzliche Maßnahme. Das weitere Bestehen von St. Barbara (Königshardt) ist dagegen bis zum Jahr 2030 gesichert.
Seit 2016 um die Zukunft gerungen
Die katholischen Christen hatten seit 2016 bei zahlreichen Versammlungen und Foren im Zuge des Pfarreientwicklungsprozesses um die Gemeindezukunft im Oberhausener Stadtnorden gerungen. Ende 2019 gab es dann ein daraus resultierendes Votum der Propsteipfarrei St. Clemens: Der Kirchenvorstand entschied sich knapp mit neun zu acht Stimmen für St. Theresia und gegen St. Josef. Im Pfarrgemeinderat wurden 17 Stimmen für St. Theresia und acht Stimmen für St. Josef gezählt, bei vier Enthaltungen.